

Bedeutung
Mit der gesellschaftliche Ortsförderung kann der Gemeindealltag zu einer Feriendestination werden.
Die echte gesellschaftliche Ortsförderung beeinflusst als parteiübergreifende Einrichtung die Nachhaltigkeit der Gemeindeentwicklung und minimiert die realitätsferne Bürokratie. Die Hauptarbeit soll vor allem durch die koordinerten Akteure an der Basis mit den Schritten Ideenanregungen, Aufgabenverteilung, Arbeitskoordination, Begleitung und "Entlassung" der Projekte zur Selbständigkeit übernommen werden und nicht durch die Verwaltung.

BEITRÄGE
"Wir wenden uns nicht an jene, die uns kurzfristig unterhalten, sondern an jene, welche die Gesellschaft besser, klüger und zukunftstauglicher machen." Florian Aigner
Die Bedeutung der gesellschaftlichen Ortsförderung für die Gemeindeentwicklung
Neben der Wirtschafts-oder Standortförderung garantiert die gesellschaftliche Ortsförderung eine erfolgreiche Gemeindeentwicklung.
1. Das Zweisäulenmodell der gesellschaftlichen Ortsförderung
Wirtschaft und Gesellschaft, als wichtigste Standbeine der Gemeindeentwicklung sind jeweils mit ihren Bereichen irgendwo in den Gemeindeorganigrammen integriert. Die verschiedenen Schwerpunkte der Gesellschaftsförderung, bzw. gesellschaftlichen Ortsförderung, sollten aber bei einer Ansprechstelle offiziell koordiniert sein, um innerhalb der Behörden/Verwaltung und mit allen Gemeindeakteuren auch zusammenarbeiten zu können. Dadurch werden Aufenthaltsqualität, Ambiente und Ausstrahlung zum volksnahen Mittelpunkt im Gemeindeleben.
Gemeinde
Ziele
Wirtschaftsstärkung
Gesellschaftsstärkung
Mittel
Standortförderung
Gesellschaftliche Ortsförderung
Sparten
Landwirtschaft
Umwelt
Landschaftsbilder
Ortsbilder
Natur
Gewerbe / Industrie
Gesellschaft
Einrichtungen und Infrastrukturen
Kultur / Sport und Veranstaltungen
Organisationen und soziale Integration
Dienstleitungen
u. a. Tourismus
Kommunikation
Infokonzept
Infostellen
Infomittel
Gemeinde-Ressorts
(mit Teilbereichen der gesellschaftlichen Ortsförderung)
- Präsidiales: Kommunikation - Information - Planungskoordination
- Volkswirtschaft - Versorgung - Sicherheit
- Bauten - Einrichtungen - Infrastrukturen
- Versorgung/Entsorgung Wasser und Energien - Mobilität
- Bildung - Kultur/Sport - Umwelt
- Gesundheit - Soziales - Vereine/Organisationen
- Finanzen - Informatik – Controlling
Zahlen-Quelle: https://de.statista.com
2. Die Organisation der gesellschaftlichen Ortsförderung
Nur mit der Hauptverantwortung bei den Gemeindebehörden kann eine volksnahe und zukunftsweisende gesellschaftliche Ortsförderung entstehen.
Es gibt drei professionelle und bewährte Modelle für die gesellschaftliche Ortsförderung:
a) Behördestelle: Festlegung einer offiziellen Ortsförderung als Chefsache. Verantwortlich dafür ist eine Person aus den Behörden (Präsidialabteilung und/oder eine Ortsförderungs-Kommission), welche die wichtigsten Bereiche über die Gemeinderessorts koordiniert und über das Jahresbudget der Gemeinde abrechnet.
siehe: Neuhausen am Rheinfall
b) Spezielle Organisation: Die offizielle Ortsförderung wird durch die Gemeindebehörde an eine besondere Organisation ausgelagert, welche die Gemeindeakteure koordiniert und in Zusammenarbeit mit Behörden/Verwaltung mit entsprechenden Kompetenzen für Auftragsübernahmen und Leistungsaufträge aus dem Jahresbudget für eine attraktive Ortsförderung verantwortlich ist.
siehe: 5-sterne-region.ch
c) Dachorganisation: Die Verantwortung für die Gemeindeentwicklung mit "Wirtschaftsförderung, gesellschaftliche Ortsförderung und Ortsvermarktung" übernimmt eine einzige Organisation, welche aus Vertretern der Wirtschaft und Gesellschaft geführt wird, finanziell (u.a. als AG) selbsttragend ist und mit jährlicher Berichterstattung die Verantwortung für die Ortsentwicklung übernimmt.
siehe: www.spiez.ch/de/gemeinde/tourismus-freizeit/spiez-marketing-ag.php
3. Die Umsetzung
Nur Gemeinden in denen eine starke gesellschaftliche Ortsförderung für die eigene Bevölkerung funktioniert, können die Vorteile dieser Einrichtung bewerten. Es geht hier darum bestimmte Projekte aus den Ressorts des Gemeindeorganigramm mit verschiedenen Akteuren zu koordinieren bzw. zu realisieren und damit mehr Effizienz, Identifikation und Synergien zu erreichen. Entscheidend ist, dass eine solche Stelle direkt bei den Behörden liegt oder eine offziell ausgelagerte Organisation mit den Behörden zusammenarbeitet. /be 1.18
Beratungsfirma für die Schweiz: Egger & Partner, www.egger-partner.at/schweiz.html
Die Wohngemeinde sollte eine "Feriendestination" für den Alltag sein!
In der Ortschaftentwicklung, basierend auf der Wirtschafts- und Gesellschaftsförderung, ist das Thema Lebensqualität zentral für eine «leuchtende» Wohn-, Arbeits- und Freizeitregion. Mit dieser Konstante für ein positives Lebensgefühl und eine spürbare Gemeinschaftszugehörigkeit bleiben wir weitgehend unabhängig vom Zeitgeist des Unverbindlichen. Deshalb sollten die berechtigten Sehnsüchte der Bevölkerung für eine starke Lebensqualität am Wohnort ohne Eigennutz gelöst werden.
Eine offiziell koordinierte, gesellschaftliche Ortförderung bietet die beste Gewähr für Wohlgefühl, Wertschätzung, Identifikation, Zusammenhalt, Ambiente und Attraktivität im Alltag. Für die Gemeinden braucht dies vor allem eine starke Organisations-, Koordinations- und Integrationsfähigkeit. Beurteilen wir nun mit den nachfolgenden Qualitätskriterien der "Gesellschaftlichen Ortsförderung" (GOF) die Wohngemeinde.
Analyse der gesellschaftlichen Ortsförderung
1. ORGANISATION
Die Verantwortungs-/Koordinationsstelle der GOF steht im Gemeindeorganigramm der Behörden.
oder
Es besteht eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Behörden und einer Ortsförderungsorganisation.
oder
Die GOF ist an eine selbsttragenden Dachorganisation für die Ortschaftsentwicklung mit Führung durch Wirtschafts- und Gesellschaftsvertreter ausgelagert.
IST-Zustands-Analyse zur GOF in der Gemeinde durch Bevölkerungsumfragen
Professionelles Führungs-/Organisationskonzept in der Gemeinde für die GOF
Transparentes Pflichtenheft für die GOF als Drehscheibe der Gemeinde
Offizielle Unterstützung der GOF über das jährliche Gemeindebudget
2. KOORDINATION
Konsequente Ausrichtung der GOF auf alle Volks- und Altersschichten und Gebiete der Gemeinde.
Festlegung von idealen GOF-Bereichen wie Ambiente, Ortschaftsbild, Einrichtungen, Veranstaltungen, Gesundheit, Zusammenleben, Kommunikation, Information für jede Gemeinde.
Verbindliches Jahresprogramm der GOF mit Berücksichtigung der Leitbilder der Gemeinde.
Aufteilung der Projektumsetzungen der GOF unter den verschiedenen Akteuren der Gemeinde.
Zusammenarbeitskonzept mit Leistungsaufträgen und Leistungsvereinbarungen zwischen Behörden, GOF-Stelle und Akteuren der Gemeinde.
Einrichtung einer Ansprech-/Auskunftsstelle der Gemeinde für Bewohner und Besucher.
Praxisnahes Kommunikationskonzept zwischen Behörden - GOF - Bevölkerung.
3. INTEGRATION
Regelmässige und volksnahe Kontakte der GOF mit der ganzen Bevölkerung.
Animation aller Akteure der Gemeinde für die Mitarbeit in der GOF.
Einrichtung einer offiziellen Plattform der GOF für eine koordinierte Freiwilligenarbeit in der Gemeinde.
Jährliches Treffen mit der Bevölkerung um Einzelpersonen, Vereine und Organisationen für Beiträge zur GOF auszuzeichnen.
Tage der offenen Türe in verschiedenen Gemeindestätten zur Verdankung der Familien-, Sozial- und Altersarbeit.
Fazit
Leben Sie mit der gesellschaftlichen Ortsförderung in einer Vorzeigegemeinde und würden Sie immer wieder Ferien in Ihrer Gemeinde verbringen? Wenn nicht, sollten Sie als Mitglied von Behörden, Verwaltung, Organisation bzw. Vereinen oder als Einzelperson sofort aktiv werden. Die Bevölkerung wird für das Engagement zur Stärkung der Gemeinschaft und des Daheimfühlens unendlich dankbar sein. /gofch 8.18
FAKTEN-CHECK zur gesellschaftlichen Ortsförderung in Gemeinden
Lebensqualität und der soziale Zusammenhalt werden durch die gesellschaftliche Ortsförderung entscheidend gestärkt.
Versagt Ihre Gemeinde? Beantworten Sie die folgenden Fragen mit Ja oder Nein.
1. Wird die gesellschaftliche Ortsförderung als Drehscheibe und Chefsache im Gemeindeorganigramm aufgeführt oder besteht eine spezielle Organisation, welche mit der Gemeindebehörde offiziell zusammenarbeitet?
2. Befasst sich die Ortsförderung mit gesellschaftlichen Optimierungen in den Bereichen der Lebensqualität wie Natur/Ambiente – Einrichtungen/Infrastrukturen – Veranstaltungen/Unterhaltung – Zusammenleben/Vereinigungen – Kommunikation/Information?
3. Werden für Gemeinwohl, Wohlgefühl und Identifilation verschiedene Projekte durch die gesellschaftlichen Ortsförderung eingesetzt?
4. Ist ein verbindliches Konzept für Aufgabenzuteilungen, Leistungsvereinbarungen, Zusammenarbeit, Info-/Ansprechstelle und Controlling bei der Ortsförderung vorhanden?
5. Koordiniert die gesellschaftliche Ortsförderungsstelle alle Akteure einer Gemeinde, inkl. die Freiwilligenarbeit?
6. Wird im Dienstleistungsbereich der Tourismus zur Wirtschaftsförderung eingesetzt und steht ausserhalb der gesellschaftlichen Ortsförderung?
7. Wird eine gesellschaftliche Ortsförderung in der Gemeinde durch Behörden, Bevölkerung und Wirtschaft nachweislich offiziell anerkannt und geschätzt?
8. Erhält die gesellschaftliche Ortsförderung durch die Medien regelmässige Beiträge?
9. Wird eine finanziell genügende Unterstützung für eine attraktive, gesellschaftliche Ortsförderung im jährlichen Gemeindebudget ausgewiesen und Bericht erstattet?
Fazit
Wenn nicht alle 9 Bereiche mit Ja beantwortet werden können, gibt es Lücken bei der Gemeindeführung und Verwaltung gegenüber den gesellschaftlichen Hauptbedürfnissen der Bevölkerung. /gofch 11.18