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Publikationen

Die gesellschaftliche Ortsförderung bringt eine positive Einstellung zur eigenen Wohnregion.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Situationen stehen immer im Zentrum einer Ortsentwicklung. Es geht um eine ausgewogene Attraktivität des Lebens- und Arbeitsraumes für die eigene Bevölkerung, wo auch verschiedene mediale und subjektive Sichten zum Zeitgeschehen an Hand gegensätzlicher Grundlagen für Diskussionen ihren Platz haben müssen. Wertschätzung gegenüber allen Akteuren in einer Gemeinde bleibt jedoch die Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung.

THEMEN

Fondue
Thomas Egger

BEITRÄGE
„Nur die Dümmsten und die Weisesten können sich nicht ändern.“  Konfuzius 

 

Die grossen Chancen einer professionellen, gesellschaftlichen Ortsförderung

Thomas Egger

Autor: Thomas Egger M.Sc., Inhaber einer europaweiten Beratungsstelle für die gesellschaftliche Ortsförderung

Seit über 30 Jahren aktiv, Inhaber der Beratungsfirma EGGER & PARTNER mit über 400 Beratungen und Aufträge für Ortsförderungsprojekte im deutschsprachigen, europäischen Raum.

 

In der gesellschaftlichen Ortsförderung geht es vor allem um die Stärkung der Lebens-, Identität- und Aufenthaltsqualität der Einwohner von Gemeinden und Städten.  Die Hauptbereiche sind: Landschafts- und Ortsbild  -  Einrichtungen und Infrastrukturen  -  Kultur/Sport und Veranstaltungen  -  Vereinsaktivitäten und Zusammenarbeit  -  Kommunikation und Information. Hauptverantwortlich für die Umsetzungen sind die Gemeindebehörden in Zusammenarbeit mit einer einer speziellen Organisation oder Gemeindestelle und der Bevölkerung. Die Mittel für eine erfolgreiche, gesellschaftlchen Ortsförderung sind: Leitbilder, Miteinanderreden, Zusammenarbeit und Vernehmlassung/Mitbestimmungsmöglichkeiten aller Akteure.

 

1. GOF: Welche Bedeutung hat für Sie die gesellschaftliche Ortsförderung für Gemeindeentwicklungen?

 

Es geht vor allem um eine ganzheitliche und nachhaltige Optimierung der Örtlichkeit, insbesondere der Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bevölkerung auf dem ganzen Gemeindegebiet. Neben der notwendigen Wirtschaftsförderung mit ihren messbaren und „harten“ Faktoren, berücksichtigt die gesellschaftliche Ortsförderung auch nicht messbare, „weiche“ Kriterien, welche das Wohl- und Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen stark beeinflussen.

 

2. GOF: Was sind die wichtigsten Ziele in der gesellschaftlichen Ortsförderung?

 

Wirtschaft und Gesellschaft müssen im Zentrum der Ortsentwicklung stehen und der Fokus muss auf entscheidende Faktoren gerichtet sein. Letztlich geht es bei der gesellschaftlichen Ortsförderung um eine ausgewogene Steigerung der Attraktivität des Lebensraumes für die Bevölkerung. Wertschätzung gegenüber allen Institutionen, Organisationen und der Bevölkerung sind aber auf jeden Fall die Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung.  

 

3. GOF: Wo steht die Gemeindeentwicklung heute im deutschsprachigen Europa?

 

Immer mehr Gemeinden befassen sich mit einer gesellschaftlichen Ortsförderung und dies zusammen mit der Bevölkerung. Gegenüber den Anfängen hat sich die Richtung insoweit geändert, dass heute eine ganzheitliche Sicht der Entwicklung mit vernetzten Inhalten im Zentrum steht und nicht nur die Schwerpunkte Kommunikation, Information und Vermarktung. Nur so kann ein gemeinsames Dach für eine nachhaltige Ortschaftsentwicklung zur Zufriedenheit aller Bewohner entstehen.

 

4. GOF: Gibt es neue Ideen für die Ortschaftsentwicklung?

 

Wichtig ist eine interdisziplinäre und ausgewogene Entwicklung der Gemeinde bzw. Region mit eingebrachten „Innensichten“ (Selbstbilder) durch die Bevölkerung und „Aussensichten“ (Fremdbilder) durch die umliegenden Gemeinden und Institutionen. Dabei spielt die Entwicklung von starken Standortmarken und Alleinstellungsmerkmalen eine entscheidende Rolle.

 

5. GOF: Welche Modelle für eine offiziell koordinierte Ortsförderung haben sich vor allem bewährt? 

 

Gesellschaftliche Ortsförderung ist an sich eine hochpolitische - aber niemals eine parteipolitische Angelegenheit – und muss für eine nachhaltige Konstanz durch die Behörden professionell geführt und durch die Verwaltung gezielt unterstützt werden. Externe Organisationen für die gesellschaftliche Ortsförderung haben nur dann genügend Durchschlagskraft, wenn sie mit Vereinbarungen und Leistungsaufträgen die entsprechenden Kompetenzen von der Gemeinde erhalten und die finanzielle Unterstützung in der Jahresrechnung ausgewiesen wird.

 

6. GOF: Wie hat sich die Arbeit mit der Gemeindeentwicklung in den letzten Jahren für Ihr Unternehmen entwickelt?

 

Die Themenbereiche sind gleich geblieben, jedoch haben sich bestimmte Schwerpunkte, wie die Entwicklung und Führung von Standortmarken, die Schaffung von „Business Improvement Districts“ (Regionen für Unternehmensverbesserungen mit Finanzierungen durch private Organisationen) und die Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Ortsförderung zu umfassenden Organisationsstrukturen, herauskristallisiert. Durch diese ganzheitliche Sicht entstanden neue Aufgabenbereiche und Beratungsschwerpunkte.

 

7. GOF: Was möchten Sie zusätzlich zum Thema gesellschaftlichen Ortsförderung noch anbringen?

 

Die gesellschaftliche Ortsförderung muss vernetzt aufgebaut sein. Dies bedingt, dass Partikularinteressen unter einer einheitlichen Führung keinen Vorrang haben dürfen. Es sollten durch bestimmte Personen und Organisationen keine Parallelstrukturen entstehen, d.h. die Kräfte müssen für das Gemeinwohl einheitlich gebündelt werden. Für den nötigen Bekannheitsgrad muss die Bevölkerung am Entwicklungsprozess durch Umfragen, Vernehmlassungen, spezielle Ortsförderungsveranstaltungen, Faktenchecks, Jahres-Auszeichnungen für Ortsförderungsbeiträge und regelmässige Medienartikel eingebunden werden. /12.2016

 

Thomas EGGER, M.Sc.  GF der EGGER & PARTNER  Keimlgutgasse 11m 4040 Linz / ÖSTERRREICH

Tel.: 0043/732/716 811-0     Mobil: 0043/664/22 31 770   e-mail: egger@partner.co.at    www.egger-partner.at

André Zihlmann

Eine Vorzugsgemeinde mit der gesellschaftlichen Ortsförderung

André Zihlmann

Autor: André Zihlmann 

Ehemaliger Gemeindepräsident und Begründer der koordinierten, gesellschaftlichen Ortsförderung***

1. GOF: Wie hat sich die Region seit der Einführung der gesellschaftlichen Ortsförderung entwickelt?

 

Beromünster hat sich in den vergangenen 12 Jahren stark entwickelt. Aus vier autonomen Gemeinden (Beromünster, Gunzwil, Neudorf, Schwarzenbach) ist die Gemeinde Beromünster mit 6519 Einwohnern entstanden. Im Jahre 2005 wurde der Verein Ortsmarketing Beromünster gegründet und es gelang ihm, mitten in der Zeit der Gemeindezusammenschlüsse, mit Projekten den Zusammenhang innerhalb der Ortsteile zu stärken und so eine gemeinsame Identität zu fördern. Unsere Organisation arbeitet für die Zukunft: Sie ist Trägerin des Bundesprojektes „periurban“. Dieses will die Identität der Ortsteile und das Zusammenleben mittels einer breit definierten Kultur fördern. Beromünster, im steuerlichen Mittelfeld des Kantons Luzern, profitiert von der Ortsförderung enorm. Die Gemeinde unterstützt mit allen möglichen Mitteln zukünftige Herausforderungen. Die sehr gut vernetzte Ortförderung koordiniert Gruppierungen, Vereine und kantonale Institutionen und trägt damit auch zur überregionalen Wahrnehmung bei. Niemand möchte heute diese Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger mehr missen.

 

2. GOF: Was sind die wichtigsten Ziele in der gesellschaftlichen Ortsförderung?

Unser oberstes Ziel ist seit Anfang die Bürgernähe und für die BürgerInnen da sein. Dazu braucht es klar definierte Wege und eine gute Kommunikation auf breiter Ebene, damit stets neue Meilensteine erreicht werden können.  

 

3. GOF: Welche Errungenschaften in der Gemeinde gehen auf die Ortförderung zurück?

Der Verein Ortsmarketing hat Strukturen geschaffen für eine unkomplizierte Umsetzung von Projekten: Jeder Einwohner, der eine gute Idee hat, wird durch die Geschäftsstelle unterstützt und vernetzt. Wir haben natürlich kein Wunschkonzert, aber wir können Projekte und Ideen „zum Fliegen“ verhelfen. Im Jahre 2016 wurde die erste Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Verein Ortsmarketing unterzeichnet. Die jährlich zu treffenden Zielvereinbarungen schaffen zusätzlich Klarheit. Sie dienen als Kontrollinstrument und machen gleichzeitig den Leistungsausweis des Vereins noch deutlicher sichtbar. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch das Engagement vieler Freiwilliger, denn in Beromünster sind zeitweise bis zu 100 Leute in verschiedenen Bereichen und Projekten in der Ortsförderung involviert. Zudem erhalten wir regelmässig eine Plattform in der Lokalzeitung "Anzeiger Michelsamt" für aktuelle Informationen. Die gesellschaftliche Ortsförderung hat sich als feste Institution in der Gemeinde etabliert. Wir haben auch eine 50%-Geschäftsstelle, welche sich an zentraler Lage mitten im Flecken befindet. 

 

4. GOF: Gibt es neue Entwicklungsideen Ihrer Region?

Beromünster will als Wohngemeinde ein interessanter, lebendiger Flecken sein. Für uns ist es enorm wichtig die Wohnqualität zu erhalten, sich in Energiefragen zu positionieren, das „Projekt Regionale Entwicklung“ umzusetzen und eine Anlaufstelle für gute und innovative Projekte zu sein. Visionen sind: eine intakte Landschaft, menschengerechte Landwirtschaft, Entlastungsstrassen und das Label Energiestadt. Die Ortsteile (Neudorf, Gunzwil, Schwarzenbach) werden ebenso gefördert wie das Zentrum, indem die vielen Angebote auch vernetzt auf eine gemeinsame Plattform gebracht werden.

 

5. GOF: Wie hat sich die offiziellen Koordinationsstelle für die Zusammenarbeit mit den Behörden bewährt?

Die Behörden wissen um die gute Arbeit im Ortsmarketing. Es finden regelmässig Informationstreffen statt. Sie unterstützen diese Arbeit auch stark finanziell, was auch an der Budget-Gemeindeversammlung den Bürgern zur Genehmigung vorgelegt wird. Die jährlich neu definierte Leistungsvereinbarung (Unterstützung mit rund 25 Steuerfranken pro Einwohner) zwischen der Gemeinde und dem Ortsmarketing ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. Unser Erfolg basiert auf einer breitabgestützten Entwicklungsstrategie, professionellen Strukturen und klar festgelegten Aufgaben mittels Leistungsvereinbarungen. Die gegenseitige Wertschätzung spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn man versteht sich nicht als Konkurrent sondern als Partner. 

 

6. GOF: Was möchten Sie zusätzlich noch zur Ortsförderung anbringen?

Wir unterstützen auch die Bemühungen der Wirte und der KMU's in ihrem Bestreben attraktiv zu bleiben. Zusätzlich wollen wir die Markenentwicklung forcieren. Marken erhalten zunehmende Bedeutung in unserer Gesellschaft, denn sie schaffen Orientierung nach innen und nach aussen. Durch Abgrenzung heben sich Marken heraus, fördern Begehrlichkeiten, werden relevant und bauen dadurch Wertschätzung auf. Diese Tatsachen machen eine Destination wahrnehmbar und die Produkte dazu liefern den Beweis. Dies gilt intern wie extern konsequent zu kommunizieren. /8.2018

***siehe www.5-sterne-region.ch                                                           

 

Die "Fünfsterne-Region Beromünster" stellt sich gerne für Auskünfte, Besichtigungen und Treffen zur Verfügung.  

Grosse Lücke

Grosse Lücken in der gesellschaftlichen Ortsförderung

Autor: Markus Brändle, Einsiedeln

1. GOF: Welche Bedeutung hat für Sie die Ortsförderung für die zukünftige Entwicklung einer Region?

 

Für mich hat die Ortsförderung einen sehr grossen Stellenwert. Auf der einen Seite sollten sich Menschen, welche schon seit Jahrzehnten in Einsiedeln ansässig sind und anderseits auch Menschen, welche erst seit kurzem oder später in die Region ziehen, wohlfühlen. Für mich geht es darum, dass die generelle Lebensqualität hoch bleibt oder gar noch verbessert wird, was einen aktiven Prozess innerhalb der Bevölkerung und der Behörden voraussetzt.  

 

2. GOF: Was sollten die Ziele in der Ortsförderung sein?

 

Ortsförderung sollte, im Gegensatz zum Tourismusangebot, vor allem für die Menschen sein, welche hier leben. Das eine schliesst für mich das andere nicht aus. Einsiedeln lebt nur zu einem kleinen Teil vom Tourismus. Die Bewohner sollten von einem vielfältigen und attraktiven Angebot des Alltages profitieren und in einem optisch ansprechenden Lebensraum mit starkem Ambiente leben können. Mann (Frau) sollte sich daheim fühlen.

 

3. GOF: Wo steht die Ortförderung heute?

 

Es wird viel Positives in Einsiedeln gemacht. Vereine und oder private Organisatoren veranstalten Anlässe und ich kann schon heute von einem grossen Angebot profitieren, das auch genutzt wird. Vielfach werden aber Einzelinteressen über das Gesamtwohl gestellt. Ein grosses Problem ist für mich das „Kleingartendenken“. Einzelinitiativen werden sofort negativ hinterfragt und bereits sehr früh zerrissen. Das fehlende Geld ist immer der erste Vorwand gegen neue Ideen und damit fehlt eine grossflächige Unterstützung. Alles wird hinterfragt und negativ beurteilt. Alle wissen es bereits im Voraus besser. 

 

4. GOF: Was sagen Sie zur Einrichtung einer offiziellen Koordinationsstelle für eine gezielte Ortsförderung?

 

Eine Koordinationsstelle wäre entscheidend. Das schon von mir erwähnt „Kleingartendenken“ sollte dem Gesamtwohl weichen. Ich bin nicht gegen Biotope, aber was nützt das schönste Biotop, wenn das Drumherum fehlt. Nur gemeinsam sind wir stark und können vieles erreichen.      

 

5. GOF: Was möchten Sie zusätzlich noch zur Ortsförderung anbringen?

Es gibt viel zu tun. Packen WIR’s miteinander an! /4.2016

 

Schlafgemeinde Ja oder nein

Schlafgemeinde  -   Ja oder Nein?

Durch Verstädterungen und Wohnverdichtungen wird die «Käfighaltung» der Menschen immer grösser. Solange zudem ein grosser Teil der Gemeindebevölkerung sich zur Arbeit nach aussen wegbewegt, bleibt der Kontakt untereinander während der Woche eingeschränkt. Dass man sich gegen "Aussensichten fremder Menschen" zur Lebens- und Aufenthaltsqualität wehrt, ist nachvollziehbar, zeigt aber eine fehlende Offenheit, wenn man klare Tatsachen einfach verschweigt. Besucher und Gäste gehören zum Wirtschaftsbereich und werden von Tourismusstellen begleitet und betreut, um vor allem das "Geschäft" zu beleben. Dies hat aber nichts mit der gesellschaftlichen Förderung in der eigenen Bevölkerung zu tun. 

 

Ein intaktes Vereinslebens ist Gold wert. Doch man kann die zunehmende, vereinsferne Mehrheit nicht zu Aktivitäten in Vereinen verknurren und es braucht deshalb andere Ideen. Eine Festbude mit zig kulturellen und sportlichen Veranstaltungen bringt wohl viel Betriebsamkeit, ist aber für die Qualität des Zusammenlebens nur teilweise entscheidend. Dass für Kinder und Jugendliche viele Angebote vorhanden sind ehrt eine Gemeinde, aber mit «Taxidiensten» der Eltern die Szene uferlos zu gestalten, überfordert und trägt wenig für den Zusammenhalt bei. 

Das Brauchtum wird sicher überall mehr oder weniger gepflegt, aber es kann nicht jede BewohnerIn angesprochen werden. Man gehört nicht automatisch zum «Gefüge» und muss sich selber bemühen, um unter die Leute zu kommen. Übrigens: Angebote für Ü40 sind eher rar. Dazu sind u.a. Begegnungszonen, wenn sie nicht aus einem echten Bedürfnis grosser Gruppen entstehen, ein Luxus.  

Sicher sind Leitbilder für Natur, Wirtschaft und Kultur ein richtiger Weg., doch sollte auch die politische Führung einer Gemeinde einem Leitbild unterstellt sein. So könnte bei den Führenden in Wahlzeiten untersucht werden, inwieweit das Zusammenleben ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist. Geschichte und traditionsreiche Kultur allein genügen nicht. Es braucht eine koordinierte, gesellschaftliche Ortsförderung für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft. Was seit Jahrzehnten in vielen Gemeinden fehlt, ist die bewusste Analyse der Entwicklung des Zusammenhalts durch eine Gemeindestelle in Zusammenarbeit mit einer Bevölkerungs-Organisation. Dies zeigt sich v.a. in den Bereichen Natur/Ortsambiente, Einrichtungen/Infrastrukturen, Kultur/Sport, Zusammenleben/Zusammenarbeit und Kommunikation/Information. Hier bringen regelmässige Bewohnerumfragen und das konkrete Zugehen auf die Bevölkerung wichtige Grundlagen. Dazu braucht es ein langfristiges Gesamtkonzept und der Fokus sollte auf Projekte zielen, die von der gesamten Bevölkerung während des ganzen Jahres genutzt werden können. Wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, sollte dort investiert werden, wo eine Mehrheit und nicht nur ureinheimische Minderheiten profitieren können. /gofch 1.23

Einwohnervereinigungen Lebenselexier

Einwohnervereinigungen – ein starkes «Lebenselexier» 

In der Schweiz gibt es unzählige Einwohnervereinigungen mit dem Ziel die Lebens- und Aufenthaltsqualität durch eine koordinierte, gesellschaftliche Ortsförderung zu stärken. 

 

Werden Menschen auf der Strasse gefragt, was sie von Einwohnervereinen im Alltag spüren, sind die Antworten sehr verschieden. Vergleichen wir aber die einzelnen Vereinigungen schweizweit, so stellen wir Übereinstimmungen fest was Ziele, Aktivitäten, Projekte, Kommunikation, Informationsaustausch und Kontakte anbetrifft. Die Erfolge in solchen Vereinigungen variieren. Eine Auswertung von einzelnen Organisationen ergibt weitgehend dieselben Ansprüche und Angebote.

 

Folgende Themenbereiche werden normalerweise gewünscht:

 

- Informationen über Vorstand und Vereinsmitglieder mit Adressen und Kennzahlen

- Veranstaltungskalender  

- Vereinsgeschichte

- Angebote aus Vereinigungen: Vorschulkinder, Schulkinder, Erwachsene und Senioren mit  MUKI, Spiel,

   Sport, Jassen, Basteln, Singen, Kochen, Mittagstisch, Vorträge, Betreuungen und  Ausflüge

- Vernehmlassungen zu neuen Einrichtungen, Infrastrukturen und Angeboten

- Abgeschlossene und/oder neue Projekte oder Aktionen für die Bewohner

- Informationen und Programme zu Schulen, Kirchen und Vereinen 

- Treffen mit andern Einwohnervereinigungen, Interessengruppen und Behördevertretern  

- Archiv mit gesammelten Berichten zum Verein 

- Forum für den Gedankenaustausch  

- Newsletter, Einladungen für Mitglieder und Treffen mit der Bevölkerung 

 

Fazit 

Einwohnervereine können den Zusammenhalt der Bevölkerung wirklich steigern, wenn sie bevölkerungsnah sind und wirkliche Bedürfnisse wirklich abdecken. /be 3.24 

 

Mustervorlage für eine Ortsvereinigung: https://www.einwohnerverein-gross.ch/home

Lebendige und lebenswerte Gemeinden sind machbar...

«Für den Alltag der Bevölkerung sollte die Wohngemeinde Heimat sein!"

Lebendige und lebenswerte Gemeinden sind machbar!

In vielen Gemeinden besteht zunehmend ein Problem: Es fehlen aktive Vereinigungen mit Motivation und Engagement, die für die öffentliche Sache, d.h. für die gesellschaftliche Ortförderung einstehen. Deshalb sind die Behörden immer mehr gefordert.

 

Ausgehend von einem festgelegten Gesamtrahmen der Behörden geht es vorerst darum die Gründe der Inaktivitäten zu analysieren, um eine mittelfristige Konzeptplanung für die Bevölkerung und verantwortliche Personen zu entwickeln. Dazu gibt es zwei Modelle: Entweder übernimmt die Gemeindebehörde in der Präsidialabteilung alleine die Koordination oder sie lagert diese mit einer offiziellen Zusammenarbeit an eine spezielle Organisation aus. Wichtig ist es möglichst alle Akteure der Gemeinde unter ein gemeinsames Dach zu bringen und für ihre Mitarbeit Anreize zu schaffen, damit eine bessere öffentliche Anerkennung möglich wird. Alle wichtigen Mittel dazu sind auf der Plattform www.ortsfoerderung-schweiz.ch ersichtlich und müssen nicht neu erfunden werden.

 

Nachfolgend eine Kurzanleitung und Hinweise auf umfassende Beiträge zur gesellschaftlichen Ortsförderung auf der sehr gefragten Webseite. /be 1.24                                              

 

 

Kurzanleitung

                                                                                 

 

1. Planung  

 

- Die allg. gesellschaftliche Entwicklung der Region

 

- Themenschwerpunkte zur gesellschaftlichen

   Ortsförderung festlegen

 

- Aufstellung einer öffentlichen Koordinationsstelle  

 

       -Gemeinde-Stelle        

          

         oder

 

       -Öffentliche Organisation als «rechte Hand» der

        Behörde 

 

 

2. Erstellung

 

 

- mittelfristiges bis langfristiges Ist-/Sollkonzept

 

- Vorbereitung einer Bevölkerungsumfrage und

   Auswertung

 

- konkrete Anreize für die Mitarbeit der Bevölkerung

 

 

- Anmeldestelle für VertreterInnen aus Vereinen,

  Organisationen und Unternehmen  

 

- Bildung eines Führungsgremiums

 

 

3. Öffentlicher Informationstagung zu Konzept, Inhalten

    und Vorgehen

 

 

- Information zum Tagungsprogramm

 

- Vorstellung des Führungsgremiums

 

- Präsentation Umfrageauswertung

 

- Grobkonzept mit Schwerpunkten zu anstehenden Arbeiten

   mit Prioritäten, Etappierungen und konkreten Umsetzungen

 

- Jahresprogramm und Arbeitsaufteilung auf Gruppen

Wie bekommt die gesellschaftliche Ortsförderung eine hohe Glaubwürdigkeit?

Wie bekommt die gesellschaftliche Ortsförderung eine hohe Glaubwürdigkeit?

Jede Gemeinde sollte für die Bevölkerung eine Feriendestination für den Alltag sein. Deshalb wird eine erfolgreiche, gesellschaftliche Ortsförderung im Gemeinderessort Präsidiales und nicht im Wirtschaftsbereich angesiedelt. Wichtig ist auch, dass sie sich unverwechselbar mit ihren Zielsetzungen, Themen und Produkten präsentiert und die eigene Bevölkerung immer im Zentrum steht.

 

1. Dauernde Präsenz der Organisation und Infostelle

 

- Dauernd aktualisierte Webseite mit Angabe der Auskunftsstelle

 

- Regelmässige Newsletter über die aktuellen Schwerpunktarbeiten der gesellschaftlichen

  Ortsförderung

 

- Flyer zum Auflegen/Verteilen bei allen koordinierten Aktivitäten der gesellschaftlichen

  Ortsförderung

 

 

2. Erfolgsversprechende Schwerpunktbereiche  

 

- Permanenter Informationsraum der Gemeinde mit den Themen

  Wirtschaft  -  Gesellschaft  -  Politik für Bevölkerung und Besucher

 

- Anziehendes Jahresprogramm zu den Hauptbereichen der gesellschaftlichen

  Ortsförderung

 

- Kleine Präsente als Werbung für die Bevölkerung  

 

- Regelmässige Treffen und Jahresveranstaltungen (u.a. Podiumsgespräche, Besichtigungen

  Monatstreffs) zur Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Ortsförderung

 

- Veröffentlichung von Faktenchecks zur gesellschaftlichen Ortsförderung für mittel- bis

   langfristige Planungen

 

- Gezielte Bevölkerungs-Umfragen für zukünftige Entwicklungen in den Hauptbereichen der

  gesellschaftlichen Ortsförderung (Orts-/Landschaftsbild, Einrichtungen/Infrastrukturen,

  Zusammenarbeit/Veranstaltungen, Kultur/Sport/Einrichtungen, Kommunikation/

  Information)  

 

- Offizielle Jahres-Auszeichnung für Einzel- oder Gruppen-Beiträge zur Stärkung der

  gesellschaftlichen Ortsförderung in der Gemeinde

 

- Berichterstattungen, Kolumnen und regelmässige Information zur gesellschaftlichen

  Ortsförderung in den regionalen Medien    

 

Fazit

 

Für Bekanntheitsgrad, Integration und positive Wirkungen der gesellschaftlichen Ortsförderung, sollte ein klares Aktivitätenkonzept für die Bevölkerung und die Behörden vorhanden sein. /be 6.24 

Die gesellschaftliche Ortsförderung ist entscheidend für die Bevölkerung, nicht der Tourismus!

"In vorbildlichen Gemeinden ist die «gesellschaftliche Ortsförderung» ein wichtiger Pfeiler zur Attraktivitätsbeeinflussung."  

Die gesellschaftliche Ortsförderung ist entscheidend für das Wohl der eigenen Bevölkerung, nicht der Tourismus!

Gemeinden, welche die Lebens-/Aufenthaltsqualität der eigenen Bevölkerung durch die gesellschaftliche Ortförderung bewusst ins Zentrum stellen, haben grossen Erfolg. Dort aber, wo der Tourismus für die gesellschaftliche Ortsförderung eingesetzt wird, versagt er wegen fehlenden Kompetenzen. Bevor vermarktet und verkauft wird, braucht es in erster Linie die Stärkung der Bereiche Umwelt/Ambiente, Einrichtungen/Infrastrukturen, Kultur/Veranstaltungen, Bildung/Gesundheit und Kommunikation/Information, denn diese sind die entscheidendsten Voraussetzungen für die Aufenthaltsqualität und zugleich auch eine grosse Werbung bzw. eine starke Bindungsmöglichkeit für die Besucher. Eine weitsichtige Gemeindebehörde integriert und plant die gesellschaftliche Ortsförderung unter Präsidiales oder geht offiziell mit einer Spezialorganisation eine mittel- bis langfristige Zusammenarbeit mit Vereinbarungen und Leistungsaufträgen ein. Nur so wird das "Wirgefühl" für den Zusammenhalt der Bevölkerung gestärkt.  

 

Fazit

Gemeinden, die dem Tourismus verfallen sind, haben selten einen Aufschwung, weil die Bevölkerung mehr als nur Geld braucht. Synergien sind nur möglich, wenn die Kompetenzen und Kernaufgaben der Akteure für die Bevölkerung durch eine gesellschaftliche Ortsförderung klar geregelt sind. Diese darf aber nicht im Wirtschaftsressort untergebracht sein, denn sonst wird sie automatisch dem Diktat der Tourismusbranche bzw. der Wirtschaft ausgeliefert und missbraucht. /be 2.22 

Ein SPORT-/FREIZEITPARK, ein Hotspot für die ganze Bevölkerung

Ein SPORT-/FREIZEITPARK, Hotspot für die ganze Bevölkerung

1. Allgemeines

 

Ein Sport-/Freizeitzentrum muss in einer Gemeinde eine ganzjährige, möglichst wetterunabhängige Begegnungsstätte für die grosse Einwohnermehrheit aus allen Schichten zwischen Gross und Klein sein. Dazu braucht es, neben Räumen und Infrastrukturen für die Hauptsportarten, vielseitige Bewegungsangebote in Verbindung mit der umgebenden Natur, Kultur und Erholungsmöglichkeiten. 

Ein Sportzentrum sollte zu einem Hotspot für den Spitzen-/Breitensport für die Bevölkerungsmehrheit werden. Dazu müssen möglichst viele Sportangebote vernetzt mit dem Sportzentrum als Ausgangs-/Zielort und Durchgangsort angeboten werden.

Für den Bau und Betrieb sollten der Umweltschutz (u.a. Bodenverdichtungen) und die Wirtschaftlichkeit (Investitions- und Betriebskosten, Subventionsaufwand, Energieverbrauch pro Besucher) zentral sein. Die Sporträumlichkeiten und Plätze sollten auch für verschiedene Gemeinde-Veranstaltungen eingesetzt werden können. Dazu müssen ein klares Verkehr-/Parkplatzkonzept für den motorisierten Verkehr, ein geordneter Langsamverkehr und ÖV-Anschlüsse gewährleistet sein. Im Weiteren wären auch Reserveflächen für spätere Ergänzungsbauten von Vorteil.

Zur Kommunikation/Information braucht es im ganzen Gelände Hinweistafeln/Stelen mit einheitlicher Präsentation der Angebote, der Wege und der einzelnen Treffpunkte. Dazu sollte ein Flyer das Sportzentrum mit allen Angeboten, Jahresveranstaltungen, Belegungsplänen und wichtigen Kontaktadressen vorstellen, was auch auf der Webseite abrufbar sein sollte.

Der Sport- und Freizeitpark kann aus einer Grosshalle mit Begegnungsräumen, Rasenplatz, einem Eisfeld, Kleinspielplätzen und einem Restaurant bestehen. Ein Freiluft- oder Hallenbad mit Klein-Verpflegungsmöglichkeiten wäre eine ideale Ergänzung.  

Im Aussenbereich des Sportzentrums sollten Sportplätze, Angebote in der freien Natur und Erholungs-/Verpflegungsmöglichkeiten miteinander vernetzt sein.

Bei den Sportplätzen könnten Allwetter-Rasenplätze mit einer 400m-Leichtathletik-Rundbahn, weiter ein BMX-Parcours, ein Calisthenicspark, Tennisplätze, Beachvolleyballplätze, ein Skatepark, ein Minigolfplatz und eine «Spiellandschaft» für Jugendliche angeboten werden.            

Mit dem Sportzentrum als Ausgangs-/Zielort könnten ein «Bänkliweg» mit der Gemeindegeschichte (Audio), einen Skulpturenweg/Platz mit einheimischen Künstlern und ein Trackingtourenweg verbunden werden.     

Unter den Angeboten in der freien Natur wären als Durchgangsort des Sportzentrums ein Spazierwegnetz, ein Wanderwegnetz (So/Wi), ein Bikeroutennetz, ein Helsana-Trail, ein OL-Trainings-Parcours, ein Reitwegnetz, ein Kneippweg, ein Geochaching-Parcours, eine Langlaufloipe, ein Schneeschuhlaufwegnetz, eine Schlittelpiste und verschiedene Themenwege (u.a. Märchenweg, Aromenweg, Bauerhofweg und Waldentdeckungsweg) ideale Möglichkeiten.

Zur Erholung und Verpflegung sollten rings um das Sportzentrum Rast-, Grill- und Picknickplätze mit Bistro vorhanden sein. Hinzu wären Plätze für Gesellschaftsspiele, wie Bodenschach, Tischtennis, Boccia und Pétanque eine wichtige Abrundung.           

 

2. Besonderes

Bei den Angeboten sollten "Alleinstellungsmerkmale" (USP) in den Natur-, Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen der Region die Hauptrolle spielen. Für die Finanzierung muss ein breitabgedecktes Konzept vorhanden sein, ohne die Gemeinde gross belasten zu müssen. Zur Zusammenarbeit sollten möglichst viele Gemeinde-Akteure eingeladen werden und der Unterhalt und die Betreuung der verschiedenen Angebote können die einzelnen Vereinigungen selber übernehmen und so beste Eigenwerbung für ihre Organisation bieten.

 

3. Fazit

Für die Akzeptanz eines Sport- und Freizeitparks bei der Bevölkerung sollten möglichst viele Synergien vorhanden sein, damit alle Menschen animiert werden sich zu treffen, sich zu bewegen und Neues auszuprobieren. Eine vorbildliche, gesellschaftliche Ortsförderung dieser Art finden wir in Capriasca im Tessin. /be 5.24 

 

Quellen («ArenaSport", Capriasca/TI)

www.capriasca.ch/Arena-Sportiva-e9d85100   www.visitcapriasca.ch/arena-sportiva     

Schweizerische Umfrage zur gesellschaftlichen Ortsförderung

Schweizerische Umfrage zur gesellschaftlichen Ortsförderung

Das schweizerische «Infozentrum zur gesellschaftlichen Ortsförderung» hat verschiedene Gemeinden nach Projektrealisierungen, welche in Zusammenarbeit mit Förderorganisationen, Vereinen und Bevölkerung umgesetzt wurden, untersucht. Entscheidend in den 5 wichtigsten Bereichen ist, dass für alle Bevölkerungsschichten ausgewogene Angebote entstehen. Damit kann jede Gemeinde ihre Situation beurteilen und entsprechende Massnahmen für die Zukunft treffen.

                                                                                                                                                                                                                              

Landschaft und Ortsbild

 

-Wege am Wasser (Bäche, Flüsse, Seen)

-Naturpark (Wälder, Wiesen, Gewässer)  

-Naturstätten (u.a. Höhlen, Geologische. Entdeckungen, Wasserfälle, Naturweiher)

            

Einrichtungen und Infrastrukturen

 

-Wegleitsystem für den Langsamverkehr

-Einrichtung von Begegnungszonen

-Einheitliche "Möbelierungen" im öffentlichen Raum

-Strassenbanner zu Traditionen – Kulinarik - Persönlichkeiten

-Flanier-/Spazierwegnetz

-Ruhebänkenetz mit Ortsgeschichte-Stationen in 3 Sprachen mit QR-Code

 (Tafeln und Audiotexte)

-Adventfensterweg in Quartieren

-Lichterweg mit Laternen (dazu Feuerstellen, Bilder, Gesangs-/Erzählgruppen, 

 Getränkeausschank-Stellen)

-Digitales Ortsmuseum mit Fotos, Filmen, Videos aus der

 Vergangenheit und Gegenwart in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung

-Selbsterklärende Themenwege zur Natur (Landschaften, Pflanzen, Tiere)

 und Kultur/Sport (u.a. Geschichte, Kunst, Kulinarik) mit QR-Code für ergänzende

 Informationen

-«Gripspfad» als Rätselparcours

-Brunnenweg

-Skulpturenweg/platz

-Ortsrundweg mit Stelen

-Fixer Veranstaltungsplatz/Veranstaltungsbühne

-Höhenweg und/oder Aussichtsplattform zur Örtlichkeit

-Bergbelebung mit Bistro, Lift u.a.

-Schaukäserei mit Milch-/Käsereiweg

-Streichelzoo

-Bahn-Miniaturanlage

-Schienenveloparcours

-Alte, historische Stätten (u.a. Ruinen, Burgen, Gebäude)

-Generationenplatz mit Gesellschaftsspielen (Bodenschach - Boccia - Pétanque   -

 Tischtennis u.a.)

-Naturspielplatz

-Abenteuerspielplatz

-Skatepark

-Kletterpark

-Seilpark

-Rutschbahn

-Downhillstrecke 

-Wanderwegnetz mit Feuerstellen

-Bikenetz

-Fixer OL-Parcours

-Laufträff

-Fitnessparcours

-Seebelebung: Wassersportplatz (Stand-up-Paddeln, Kanu, Surfen u.a.)

-Badesee

-Sauna und Barfussweg am Gewässer

-Hallenbad

-Eisbahn

-Schlittelpiste

-Schneeschuhlaufnetz

 

 

Kultur/Sport und Veranstaltungen

 

-Regelmässige Ortsführungen für die Bevölkerung

-Begegnungstag für Jung und Alt

-Dorf-/Quartierfest für alle

-Food-Festival mit einheimischer Kulinarik

-Speise-/Getränkekarten in allen Gaststätten mit speziellen, einheimischen Menüs

 und Getränken  

-Frischmarkt

-Kindespielfest

-Jugend-Kunstwettbewerb

-Kunst-/Kunsthandwerkweg 

-Openairkino-Tage

-Seeüberquerung

-Flussschwimmen

-Slowuptag

-Öffentliches Eisstockschiessen

-Tag der offenen Türe/Besichtigungen zum einheimischen Schaffen

 (Landwirtschaft, Handwerk/Industrie, Dienstleistungen

 

 

Zusammenleben und Zusammenarbeit

-Familien-/Kinder-Jahresprogramme

-Jugend-/Alters-Jahresprogramme

-Jugend-Tischmesse zur Nachwuchsförderung

-Neuzuzügertag

-Jahres-Ortsförderungspreis für Verdienste zur Ortsförderung durch 

 Einzelpersonen oder Organisationen

 

 

Kommunikation und Information

-Ortseingangstafeln mit Veranstaltungshinweisen

-Kurz-Beschriftungen inkl. QR-Code von Plätzen, Strassen und Häusern    

-Einheitlicher Veranstaltungskalender für Bewohner und Besucher

-Freizeitangebote mit Karten auf digitaler Plattform

-Rezeptsammlung von einheimischer Kulinarik in digitaler Form

-WELAN-Verbindungen auf Plätzen und in öffentlichen Gebäuden

-Zentrale Plattform für die Freiwilligenarbeit

-Infocenter für Einwohner und Besucher (zur Ortsförderung in Natur, Geografie, Geschichte,

 Kultur und Wirtschaft der Gemeinde)

-Regelmässige Newsletter der Gemeinde für die ganze Bevölkerung

-Melde-/Aufwertungsvorschläge durch die Bevölkerung mit

 spez. App und Jahresauswertung /be 6.22

Eishockey
Die Leere in der neuen KV-Lehre mit dem Kompetenzenwahn

Die Leere mit der neuen KV-Lehre 2023 und der Kompetenzenwahn

1. Ausgangslage

 

Fächerinhalte mit uferlosen Kompetenzen zu ersetzen, zeigt die Praxisferne der modernen Didaktik, Methodik bzw. Bildungspädagogik von realitätsfernen Experten. Nur fehlende Praxiserfahrungen über Jahre haben ein solch einseitiges "Geschäftsmodell" entstehen lassen. Ohne Strukturierungen des Fächerwissens und anschliessende Vernetzungen entsteht nur angeworfenes und damit unverdautes Wissen. Kompetenzenförderung bleibt damit nur ein Mittel zum Zweck und darf nie das Grundwissen ersetzen.

                                                                          

2. Schritte zum vernetzten Lernen  

 

-Strukturiertes und fundiertes Wissen vermehrt die "Netzknoten" und damit das Wissens.

-Je mehr Netzknoten aus verarbeitetem Wissen vorhanden sind, umso dichter wird das Wissensnetz.  

-Je dichter das Netz, umso mehr kann neues Wissen aufgefangen, integriert und angewandt werden.

-Umso weniger Netzknoten vorhanden sind, desto grösser werden die Maschen, wo neues Wissen einfach unverwoben durchfällt.

-Je dürftiger das Fachwissen, desto schwächer ist das vernetzte Denken bzw. das Können und dies kann mit Kompetenzenförderung absolut nicht kompensiert werden. 

 

3. Fazit

 

In jeder erfolgreichen Bildung entscheidet das Fachwissen. Kompetenzenförderung (=Selbst-, Methoden- und Sozialkompetenzen) ist sicher das richtige Mittel, um Fachwissen praxisnah zu optimieren und anzuwenden. Für den nachhaltigen Berufserfolg braucht es aber ein fundiertes Wissen aus Fachgebieten und nicht eine Kompetenzeninflation im luft-, bzw. fächerleeren Raum. 

 

 

KOMMENTAR

 

Der «Kompetenzenwahn» in der KV-Reform 2023 ist eine Zumutung für eine seriöse (Aus)Bildung.  Mit der geplanten Fächeraufhebung wird der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Das schulische Wissen und Können wird «entmachtet» und damit u.a. auch gesicherte Anschlussmöglichkeiten an weiterbildende Schulen eingeschränkt. Mit inflationär eingesetzten Handlungskompetenzen und «entlastendem» Wissen, die Berufslehre reformieren zu wollen, bringt eine klare Nivellierung nach unten, denn nur mit fundiertem Fachwissen verwobene Kompetenzen ermöglichen einen überzeugenden und souveränen Auftritt im Berufsalltag.

Dass sogenannte «Experten» ohne jahrzehntelange Fronterfahrung oder weitgehend fehlender Auseinandersetzung mit einer praxisnahen Lernpädagogik, eine solche Reform in Gang setzen können, ist surreal. Aber es ist ein Geschäftsmodell mit horrenden Profiten für eine kleine Expertengruppe und ihrem geplanten "Weiterbildungstourismus". Der Ausschluss einer Mitarbeit von erfahrenen Lehrpersonen und Schulleitern ab Beginn des Reformprozesses, ist eine Arroganz der Macht von sich selbst und politisch ernannten Eliten. Es geht um ein Modell, wo die Eigeninteressen und nicht die Bildung im Zentrum stehen. Das zeigt sich auch gegenüber der Opposition aus der Lehrer- und Rektorenschaft: Die Argumente wurden despektierlich als anmassend, überfordert und als Déjà-vu-Reaktion, wie bei den letzten Reformen, abgetan.   

Die weitgehend fächerlos aufgebaute Reformmodell, ein Produkt des praxisfernen Konstruktivismus (=Erschaffung der eigenen Realität aus der umgebenden Wirklichkeit) bringt, infolge der abnehmenden Vernetzungsstrukturen aus fehlendem, strukturiertem Fachwissen, ein unseriöses „Flatterwissen“ mit einer automatischen Anpassung nach unten. Das propagierte, selbstorganisierte Lernen bleibt eine Illusion, weil es ein Überforderung ist. Das spielerische Lernen über Geräte eine Ablenkung von konsequenter Arbeit. Eine fachübergreifende Zusammenarbeit ohne fundiertes Grundwissen gar nicht erreicht. Die Reformverantwortlichen aus einer abgehobenen Intellektuellenschicht, wollen aber damit ihre Deutungshoheit und Macht zementieren, um eine Lehre zu installieren, welche u.a. auch einen sozialen Aufstieg stark behindert. Eine solche Reform könnten sich die Gymnasialstufe und die Universitäten nie leisten. Kompetenzenförderung ja - aber nur im Verbund mit strukturiertem Fächerwissen und nach einheitlichen Grundsätzen einer gesicherten Lernpädagogik.   

Scheinbar braucht die Zukunft keine selbstdenkenden, sondern nur gleichgeschaltete, dumme Menschen, ganz nach dem Motto: Wer wenig weiss, kann wenig tun und wenig erreichen. Einmal mehr beste Voraussetzungen für die Fremdsteuerung einer abgerichteten Gesellschaft. /be 8.22

Bildung mit fragwürdigen Realitäten

Bildung mit fragwürdigen Realitäten

Nachfolgend ein Konzept mit zeitüberdauernden Grundsätzen für eine reflektierte Praxis. Eingebettet in eine „ABC-Struktur“ werden grundlegende Themen durch erfahrene Praktiker in kurzen Statements beleuchtet.

 

Das „Bildungs-ABC“

 

A nforderungen

„Die heterogenen Philosophien in den Bereichen Ausbildung, Führung und Organisation brauchen eine verbindliche Ausgangslage.“

 

Entscheidend für das Image, d.h. die Stärke und Glaubwürdigkeit von Bildungsstätten sind klare Bildungs-, Werte- bzw. Leistungsprofile, eine Identifikation der Lehrenden bzw. Lernenden mit dem Wirkungsort, ein anerkannter Standard für das wirklich Relevante und ein definierter Minimalkonsens bei den Qualitätskontrollen. Lehrpläne werden heute mit Abbau von "harten" Kompetenzen in den Stoffanforderungen und bei den Hürden zur Qualitätsstärkung (u.a. Aufnahmeprüfungen, Bewertungen, Noten) immer mehr nach unten angepasst. Dafür werden "weiche" Kompetenzen (Skills) wie Einfühlungsvermögen, Geschlechterrollen, Selbstreflexion oder Kritikfähigkeit dauernd erweitert. Das passt zum Trend zur fächerlosen Bildung als Produkt des praxisfernen Konstruktivismus, wo die Realität für jedes Individuum ein Konstrukt der persönlichen Wahrnehmung und Gehirnleistung ist und objektive Tatsachen keine Rolle spielen. So wird ein schülerzentriertes, selbsttätiges, entdeckendes Lernen mit kooperativen Lernformen in Gruppen eingesetzt, um Strukturen zu erkennen, Vermutungen zu formulieren oder sich auf offene Aufgaben einzulassen, wie es in Lehrplänen steht. Durch den grossen Überhang von praxisfernen Kompetenzen als Begriffshülsen, entsteht ein lückenhaftes Fachwissen ("Flatterwissen"), mit schlecht vernetztem Denken bzw. Tun und damit ein klarer Bildungsabbau. 

 

B ereitschaft

„Wer das Ziel kennt, findet den Weg!“

Ohne klare Zielvorgaben stellt der zunehmende Individualismus eine qualitativ hochstehende Ausbildung in Frage. Mit dem Trend die Fächer beliebig wählen zu können, entsteht durch den Weg des geringsten Widerstandes eine starke Zunahme des Mittelmasses bei Studierenden und Abschlüssen auf allen Ebenen. Auch die inflationären Kursangebote für (Aufnahme)Prüfungsvorbereitungen und dergleichen sind ein schlechtes Zeichen für das Ausbildungsniveau der öffentlichen Bildungsstätten.  

 

C ontrolling 

„Als Steuerungsinstrument (nicht als Macht- und Disziplinierungsmittel) für Verhalten und Lernleistungen in Schule und Alltag braucht es aussagekräftige Erfolgskontrollen, denn Vertrauen ist gut, Kontrolle aber nützlicher!“

Das Controlling als feedbackgesteuertes Vorgehen ist zentral für jede Ausbildung, Führung und Erziehung. Nur transparente und ausgewogene Qualifikationen mit klar umschriebenen Inhalten, welche auch vor den Lehrenden nicht Halt machen dürfen, finden die nötige Beachtung aller Adressaten. Wichtig ist aber dabei, dass eine IST-Zustandsanalyse zum Ausgangspunkt für persönliche Optimierungen wird und dass genügend Zeit für Beratungen in schwierigen Situationen vorhanden ist.

 

D efizite

"Bildungsstätten können nicht alle gesellschaftlichen Lücken (Werte, Normen, Prinzipien) schliessen oder kompensieren."

Die Situation: SchülerInnen frustriert, Eltern verunsichert und LehrerInnen überfordert. Die heutige Informationsflut in den Schulen blockiert immer mehr die Festlegung von Verantwortlichkeiten. Statt eine Reduktion auf das Wesentliche entstehen Oberflächlichkeit, Verwirrung und Betriebsamkeit, welche sich in personalintensiven Experimenten, mangelnden Erprobungszeiten und hohen Papier-/Computerstapeln widerspiegeln. Dazu kommt von allen Seiten Kritik (u.a. Eltern, Behörden, Anwälte) an die Schulen, welche die Bürokratie mit dauernden Absprachen, zahllosen Bewertungsbögen, detaillierten Lernberichten, hohen Prüfungskadenzen und abgehobene Strategiekonzepten stark aufblähen und das Lehren und Lernen zum Nebenschauplatz machen. Erst wenn die überladenen Zielsetzungen bei den erzieherischen und ausbildungsmässigen Erwartungen abgebaut sind, kann in der (Aus)bildung wieder gelernt, gefördert und geleistet werden. Wichtig wäre u.a. eine Entrümpelung der Lehrpläne und ein Ausstieg von „Frühfremdsprachen“, um die Ressourcen für eine bessere Förderung von Naturwissenschaften, Mathematik und Muttersprache einzusetzen. So haben wir auch zunehmend elitären Menschen mit steigender Praxisferne und schwachen Leistungen. Wir bilden zu viele Akademiker "für die Halde" aus, die viel reden, aber wenig tun und in der Bürokratie landen – und zu wenige Berufsleute in handwerklich, technischen und kaufmännischen Bereichen, die etwas können. Es braucht aber auch die Bereitschaft der Öffentlichkeit die Ausbildung in der Qualitätsförderung kompromisslos zu stützen. 

 

E rfolge

"Der Erfolgreiche ist daran gewohnt Dinge zu tun, die Erfolglose nicht tun mögen."

Glaube an das Unmögliche und es wird möglich! Der Erfolg beginnt im Kopf und die Eigenverantwortung in den Taten. Dazu gehört einen Lebenssinn zu haben, mit hoher Selbstdisziplin auf Ziele hin zu arbeiten, eine positive Lebenseinstellung zu entwickeln, grundsätzlich das Beste für sich bzw. für die Mitwelt zu geben, auf die eigenen Stärken (ohne die Schwächen auszublenden) zu setzen und sich von Erfolgreichen inspirieren zu lassen. Die Schulen sollten nicht nur über Werte diskutieren, sondern diese im Alltag zwingend und messbar ohne Instrumentalisierungen umsetzen. Eine vorbildliche Ausbildung setzt die Prioritäten vor allem auf solide Grundlagen und ein Instrumentarium, um auch den späteren Lebens-/Arbeitsalltag optimal bewältigen zu können. Für die grosse Mehrheit der Menschen hat das selbstgesteuerte Lernen eine Illusion. Deshalb braucht es auf allen Stufen auch einen geplanten und verbindlichen Einsatz von erlernten, wirkungsvollen Lernstrategien, damit letztlich jede(r) AnwenderIn selber seinen effizienten Lern- und Lebensstil entwickeln kann. 

 

F orderungen

„Wer kein Risiko trägt, wird träge. Nur was gefordert (kontrolliert und korrigiert wird), fördert wirksam und macht glaubwürdig!“

Für die Lernfreude mit Langzeitwirkungen braucht es vor allem Interesse an der Sache, den Willen zur Leistung und ein konsequentes Training. Die Lehrenden sind zunehmend einer Allianz von Verwaltungsbeamten, Bildungsforschern, Verlagen und Politikern, d.h. einer Bildungsindustrie ausgesetzt. So bleiben Reformen abgehoben, weil diese mehrheitlich von praxisfernen Personen ausgeheckt werden, welche die „Front“ schnell verlassen oder gar nie richtig erlebt und ausgestanden haben. Professionalisierung ist sicher in einzelnen Bereichen nötig, doch muss diese an der Basis beginnen und nicht von oben aufgepfropft werden. Für Lehrende und Lernende sollten verbindliche Lern-/Arbeitskonzepte als Standard im Mittelpunkt stehen und nicht das Ausweichen in beliebige Tätigkeiten, um der herausfordernden „Knochenarbeit“ entfliehen zu können. Nur harte, aber faire Bildung verhindert den Zerfall von Zivilisationen!  

 

G esundheit

„Der menschliche Selbsterhaltungstrieb ist zentral, doch dieser neigt öfters zur Trägheit oder Hyperaktivität, was der Gesundheit nicht förderlich ist.“

Man kennt heute mehr denn je die Zusammenhänge für eine gesunde Lebensführung. Trotzdem wird unsere Gesellschaft nicht gesünder, im Gegenteil. Das Wohlbefinden entsteht vor allem durch erlebnis-, prozess- und ergebnisorientierte Auseinandersetzungen mit der Natur, den Menschen und den Bildungs-/Arbeitswelten. Dazu können eine ausgewogene Ernährung, eine regelmässige Bewegung, eine psychische bzw. mentale Selbstbestimmung, eine positive Lebenseinstellung und eingeplante Erholungsmomente/Pausen die Gesundheit optimieren oder erhalten.

 

H öhenflüge

„Bleiben wir auf dem Boden, statt dauernd abzuheben.“

Trotz vielen Geistesströmungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen unserer Zeit gilt es immer wieder sich auf Wahrheiten und Realitäten zurückzubesinnen. Lebenstüchtigkeit und Innovationen entstehen vor allem im mittel- und langfristigen Erleben, Denken und Handeln und nicht durch philosophische Träumereien und dauerndem Reformaktivismus, was weitgehend eine Flucht vor harten Realitäten bedeutet. Dies geschieht auch in den lückenhaften LehrerInnenausbildungen mit den zunehmend lebensfernen Techno- und Bürokraten. Hier wird eine Bildung vergegaukelt, die es gar nicht gibt und entsprechend entstehen dann Frustrationen und psychischen Belastungen im Alltag, was die Zahlen der Berufsausstiege zunehmend steigen lässt. Es braucht weniger abgehobene Bildungswissenschaften, dafür mehr Praxisnähe, Erfahrungen und eine starke Anfangsbetreuung bzw. Begleitung bei allen neu Ausgebildeten. Zudem sollten Konkurrenzsituationen mit Aufstiegsperspektiven und besonderen Entlastungen für Bildungsentwicklungen gefördert werden.

 

I ndividualisierung

„Die zunehmende Individualisierung fördert die Egozentrik und damit wird es schwieriger Einzelne und Gruppen zu lenken und zu integrieren.“

Mit einem unverbindlichen Lebensstil und dem heute salonfähigen Egoismus werden paradiesische Zustände einsuggeriert und das individuelle Lustprinzip mit dem Selbstverwirklichungsbestreben zur obersten Maxime erhoben. So ist es völlig lebensfremd und willkürlich die Lehrpläne auf reinen Kompetenzen aufzubauen und den Fächerkanon aufzuheben. Nachhaltige Kompetenzen lernt man nur in Vernetzung mit umfassenden Fächerinhalten. Damit das Lernen ein starker Lebensinhalt wird, muss man sich mit den wesentlichen Stoffinhalten intensiv befassen. Sich dauernd mit den zunehmenden Halbwertzeiten zu entschuldigen, heisst die unendlichen Möglichkeiten des menschlichen Gehirns völlig zu unterschätzen, denn umso grösser das Grundwissens- und Könnensrepertoire, desto schneller und besser kann man Neues in Bestehendes integrieren und dadurch das vernetzte Wissen steigern bzw. optimieren!

 

J ustierungen

„Die Grenzen zwischen „ultimativem Kick“ und Absinken in die Belanglosigkeit liegen auch in der Bildung nahe beieinander!“

Hinter dem heutigen Trend immer wieder Neues erleben zu müssen, liegt meistens Leere und Langeweile. Um die Betriebsamkeit zu stützen, wird eine „Zeittotschlag-Maschinerie“ aufgebaut, was die Konzentration schwächt und auch zu Sinnkrisen führen kann. Die Schule darf dies nicht zu einem Etikettenschwindel weiterentwickeln! Es gilt die Langeweile als Durchgangsstadium auszuhalten und zugleich auch besinnlichen Gedanken mehr Raum zu geben.

 

K ompetenzen

„Die Fach- und die Selbstkompetenz können durch Methoden- und Sozialkompetenzen optimiert, aber nie durch diese ersetzt werden!“  

Ohne klare und starke Selbstkompetenzen sind eine zuverlässige Selbstorganisation (u.a. Methodenkompetenz), eine fruchtbare Zusammenarbeit (u.a. Sozialkompetenz) und eine seriöse Fächerkompetenz nicht zu erreichen. Nur auf eine Kompetenzeninflation zu setzen und als Konsequenz daraus Bewertungen/Noten für mangelndes Fachwissen abschaffen zu wollen, führt zu einer klaren Bildungsverkümmerung. Wir sollten das Lernen wieder so arrangieren, dass Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Präzision, Ordnung, Regelmässigkeit, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen sinnmachend sind. Nur so kann dem heutigen Trend zur „chaotischen“ Auflösung von Strukturen und Fächern eine überzeugende Gegenposition geboten werden. Die eigene Bestätigung darf aber nicht nur über die Leistungsbetonung gesucht werden, denn eine anerkannte Fehlerkultur bei Versagensmomenten bzw. Niederlagen erhöhen Eigeninitiative und Kreativität!

 

L eistung

„Wir müssen uns mit den Besten und nicht mit den Schlechten messen. Es braucht auch mehr Mut zur Ungleichheit, d.h. die Förderung all jener, die etwas leisten wollen!“

Der junge Mensch ist von Natur aus neugierig, wissensdurstig und will Leistungen erbringen, welche gewürdigt, begutachtet, bewertet und belohnt werden möchten. Da bewirkt eine Antileistungsgesellschaft das Gegenteil. Starke Bildung braucht vor allem Talent und Fähigkeiten. Ohne Herausforderungen und leichten Überforderungen wird nur ein Bruchteil der bestmöglichen Entfaltung möglich. Wer glaubt, er könne sich dauernd zurücklehnen, hat schon verloren, denn vielseitig belastbare Menschen sind lebens- und überlebensresistenter. Für ein hohes Anspruchsniveau braucht es regelmässige Leistungsvergleiche mit sich selbst und mit andern. Statt gegen den Strom zu schwimmen, werden aber die Mängel vielfach mit der Überbetonung von Sozialkompetenzen, Unterhaltung und Dauerbespassung kompensiert. Was fehlt ist die echte Bereitschaft für Fortschritte in der Sache wirklich überzeugt und hundertprozentig etwas leisten zu wollen. Dazu sollte echte Professionalität statt Minimalismus zur Devise werden. Wen wundert's, dass mit der Reduzierung von Anstrengung und Leistungsdruck, die Ausbildung im Mittelmass stagniert, dadurch die entsprechenden Berufsbereiche bzw. Abschlüsse entwertet werden und die Ausgebildeten letztlich mit diesen unverantwortlichen Fehlsteuerungen zu den Verlierern gehören. 

 

M otivation

„Je höher die (Selbst-)Motivation, desto grösser der Lernerfolg!“

Die fast hektische Suche nach immer neuen Stoffinhalten und Motivationsmitteln mit einer entsprechenden Methoden- und Materialinflationen wirkt wie eine kurzfristige Droge. Die echte Motivation entsteht einerseits aus Neugier, Wissensdrang, Beharrlichkeit und anderseits aus innerer Überzeugung nach einer wichtigen und richtigen Sache zu streben und nicht nach Geld. Entscheidend ist dabei die Konzentration auf das Wesentliche, damit die Inhalte vielfältig variiert, trainiert und angewandt werden können. Jeder Mensch kann sich die Motivation mit Selbstdisziplin, Einsatz und Wille weitgehend selber aneignen, wenn das Umfeld stimmt, d.h. wenn man den Sinn der Sache erkennt. So müssen die Lernenden erlebnismässig erfahren, dass eigenes Können und Wissen den grössten Beitrag zur Lernmotivation bringen und nicht inszenierte "Spielereien".  

 

N iveau

"Abbauen ist leichter als das Niveau zu halten!“

Die Verschulung der Gesellschaft nimmt zu, der Wirkungsgrad des Unterrichts ist dürftig und das allgemeine Bildungsniveau stagniert. Reden wir nicht dauernd von Toleranz, denn diese ist häufig eine Entschuldigung für Unvermögen und eine geduldete Unsorgfältigkeit! Hüten wir uns vor Fachleuten, welche unter dem Deckmantel eines übertriebenen Harmoniebedürfnisses mit Kuschel- und Wohlfühlpädagogik die Ausbildung neu erfinden und möglichst viele Schranken abbauen wollen, stattdessen aber eine Orientierungslosigkeit fördern. Zu argumentieren, dass heute andere Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten nötig sind, entschärft das Problem der schlechten Selbstkompetenz und des ungenügenden Wissens nicht. Gefragt ist auch eine vorbildhafte und weitsichtige Einstellung der Lehrenden, welche den Lernenden bewusst machen, wie das Fehlen eigener Lern- und Fachkompetenzen sich im Leben auswirkt, Die grosse Mehrheit ist durch das selbständige Gruppenlernen, das auch deutlich mehr Zeit braucht, überfordert. Ohne starke Selbstkompetenzen und bewusst antrainierten Lern- und Arbeitstechniken ist die Mehrheit der Lernenden in der Wissensverarbeitung auch in Gruppen überfordert! Dies zeigt sich auch in der grösser werdenden Schere zwischen gut und schlecht Gebildeten, in den Lehr-/Studiumsabbrüchen, beim zunehmenden Versagen bei Abschlussprüfungen und im sinkenden Bildungsniveau gemäss PISA-Studien.

 

O rganisation

"Nur in einem geordneten System entstehen langfristig nachhaltige Fortschritte und dazu ist Planung in allen Lebensbereichen etwas Zentrales.“

Die heutige Regelschule mit «integrierten» SonderschülerInnen und HeilpädagogInnen für Sonderbehandlungen, birgt die Gefahr von Stigmatisierungen, Bremsung des Unterrichts und  Kompetenzenwirrwar im Klassenzimmer. Mit übermässigen Teilzeitstellen kann keine Schule seriös geführt werden, d.h. deutlich weniger Kleinpensen hätten stark positive Auswirkungen auf Bezugspersonen, Leistungen und die Schulorte. Für ein nachhaltiges Lernen braucht es weniger äussere "Motivationsspritzen“, dafür eigene, positive Emotionen und Leistungen bis hin in den Grenzbereich. Doch wie sollen junge Menschen optimale Lern-/Arbeitsstrategien entwickeln, wenn diese bei den Lehrenden fehlen, bzw. vielfach ein praxisfremdes Selbstmanagement und Coaching vorhanden ist?

 

P lausch

"Immer mehr wird eine vordergründig angenehme Unterrichtsatmosphäre mit dem Ausblenden von grundlegenden Zielen, Forderungen und Durchsetzung erkauft."

Der „Aktionismus“, welcher mit dauerndem Animationsdenken den Lernprozess fördern will, muss durch anspruchvolles Unterrichten ersetzt werden, damit Lust und Freude durch die Stoffinhalte selber entstehen und so der Oberflächlichkeit entgegengewirkt werden kann. Auch die neuen Lehrmittel, gekennzeichnet v.a. durch Bilder und Farben, statt präzisen Strukturen, sind das Abbild des heutigen Zeitgeistes. Immer höhere Ausbildungszahlen bringen letztlich ein Niveauabbau, eine Zunahme der Bildungsbürokratie und die Gefahr von fehlenden Abschlüssen. Auch das integrative Schulmodell bringt eine Überforderung von Lernenden und Lehrenden und führt zur Niveausenkung. Die Schulen sind „Weltmeister im Fordern“, jedoch schwach im verbindlichem Durchsetzen von Forderungen. Wie können sich so echt Engagierte gegen das sachte Mobbing der "Fun-Animatoren“ in einer "Spassgesellschaft" wehren?

 

Q ualität

„Das gelebte, persönliche Vorbild hat die grösste Prägewirkung!“

Langfristig garantieren nur Kontinuität und Konsequenz einen wirklichen Erfolg. Es ist wichtig Grundwerte, wie die „alten“ Tugenden Ehrlichkeit, Fleiss, Gründlichkeit, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Disziplin, Durchhaltewille, Identifikation und Einordnung in die Gruppe, zu fördern. Der Unterricht darf nicht zum Tummelfeld von Entspannungstherapien, Fun und Kommunikationsspielen umfunktioniert werden, um die nötigen Belastbarkeiten auszublenden. Begrenzen wir die Schwerpunkte endlich wieder auf "Kerngeschäfte". Die uferlose Digitalisierung im Unterricht hat auch grundlegende Schwächen, denn das Wissen der "Maschine" muss durch intensives und vernetztes Selbsttun im menschlichen Gehirn ankommen. Bekennen wir uns zu strengen, aber durchsetzbaren Qualitätsforderungen und Selektionen, damit die fragwürdige, oberflächliche Reformhektik auf ein Normalmass zurückkehren und so auch wieder eine fundierte Grundausbildung für die Alltagstauglichkeit im Mittelpunkt stehen kann.

 

R eformen

„Nicht nur der Weg ist das Ziel, sondern auch das Tun.“

Lernen in Eigenverantwortung und nicht in Staatsverantwortung muss im Zentrum stehen. Die heutigen Reformen sind nicht vom Schüler aus gedacht, sondern durch lebensferne Ausbildner. Alle Menschen haben einen eigenen Lernstil und gehen deshalb verschiedene Wege, um dasselbe Lernresultat zu erreichen. Der persönliche Erfolg basiert aber immer auf klaren, eindeutig anzuvisierenden Zielen, präzisen Leistungs-/Qualitätsstandards und eine Konzentration auf das Wesentliche, ohne den Instrumentalisierungen ausgesetzt zu sein. Die Förderung der persönlichen Einsatzbereitschaft muss primär von einer antrainierten Eigenverantwortung und nicht durch den dauernden Ruf der Bildungsbürokraten nach Mitsprache und Mitbestimmung ausgehen. Das Erreichen von starken Lösungen in der Ausbildung, am Arbeitsplatz oder im Privatleben liegt in einem individuellen Vorgehen, wo die "richtigen Dinge“ richtiger getan werden. Erfolgreich Lehrende setzen stoffangepasste Lehrmethoden, starke Führung und hohes Engagement ein. Deshalb müssen auch Schulen wieder zurückgehen zu transparenten Methoden, wirkungsvollen Tugenden und starken Beziehungsfähigkeiten, wo Fachkenntnisse und eigene Lern-/Lebensstrategien im Zentrum stehen.  

 

S tress

Stress und Ängste gehören zum Leben, entscheidend ist nur ihr Mass!"

Kein Wunder, dass heute fast alle Belastungen als Stress empfunden werden! Ursprünglich als Überlebensschutz (Angriff oder Flucht) gegen äussere Gefahren gedacht, kann heute die aufgestaute Energie schwierig abgebaut werden. Währenddem positiver Stress („Eustress“) belebend wirkt, entstehen bei einem negativen Stress („Distress“) Denk- und Handlungsblockaden. Es sind vor allem die Grösse der Frustrationen und Angstgefühle im Alltag, die für unser Wohlbefinden leistungshemmend oder leistungssteigernd wirken. Entscheidend ist, Lernstrategien einzusetzen, welche den Stress und die Ängste gar nicht entstehen lassen oder den richtigen Umgang mit ihnen bringen.

 

T eamwork

„Teamarbeit ist ein mehrheitlich ausgeglichenes Geben und Nehmen und bringt Synergien und persönliche Gewinne!“

Echte Synergien in der Zusammenarbeit entstehen vor allem dann, wenn das spezielle Basis-/Kernwissen jedes Einzelnen in der Gruppe eingebracht und mit Ideen von Anderen zu einem Mehrwert vernetzt werden kann. Statt das Einzelkämpfertum zu beklagen, sollte man wenige, aber verbindliche Spielregeln für ein gelebtes Teamverhalten in den Bildungsstätten einsetzen.

 

U nterricht

"Das spielerische Unterrichten allein bringt es auf die Dauer nicht, denn weitgehend muss Können und Wissen durch (Knochen-) Arbeit antrainiert werden."

Es braucht Menschen, welche unbeirrt auch gegen modische Zeitströmungen und Widerstände konsequent das zeitüberdauernde Bewährte suchen und fordern und nicht mit unverbindlichen Ideen eine sogenannte „menschliche Atmosphäre“ für das eigene Überleben in der heutigen „Ich-Gesellschaft“, erkaufen. Es braucht vor allem authentische Erlebnisse, damit der zunehmende Verlust der Natürlichkeit durch die Medialisierung aufgehalten werden kann. Entscheidend für den Lernerfolg sind die Beziehungen zu Lehrpersonen. Wir brauchen Lehrende mit überzeugender Ernsthaftigkeit und keine Therapeuten, welche vor lauter Beratungen die Entscheidungsfähigkeiten ersticken lassen. Begleiten statt führen heisst die eigene Verantwortung minimieren, was sich entsprechend auch auf die Lernenden überträgt! 

 

V erbindlichkeit

„Wieder mehr Sein als Schein!“

Unsere Gesellschaft hungert nach Äusserlichkeiten. Mit einem unverbindlichen Lebensstil und dem heute salonfähigen Egoismus werden paradiesische Zustände einsuggeriert und das individuelle Lustprinzip mit dem Selbstverwirklichungsstreben zur obersten Maxime erhoben. Für eine flächendeckende Verbreitung von Lernkompetenzen mit dazugehörenden Erfolgskontrollen müssen die Ausbildungsstätten die Verantwortung wieder übernehmen, aber ein effizientes Lernen muss durch die Lehrenden auch vorgelebt werden. 

 

W ertungssystem

„Bildung muss ganzheitlich bewertet werden!“

Nur durch selbstinszenierte „Kopfarbeit“ kann vernetztes Wissen und Können erreicht werden. Wir sind im Alltag dauernd eigenen und/oder fremden Leistungs-/Erfolgskontrollen ausgesetzt, welche immer für ein objektives Qualitätsniveau gefragt sind. Nur eine transparente Qualifikation mit klaren Inhalten, welche auch vor den Lehrenden nicht Halt machen darf, findet die nötige Beachtung wichtiger Adressaten. Sicher kann kein Bewertungssystem den Menschen umfassend beurteilen, doch es ist ein Irrtum, eine eigentliche Illusion zu glauben, die grosse Mehrheit der Menschen könne ohne eingeübte Bewertungen in einem selektionsorientierten Alltag erfolgreich bestehen. Wo Selektion nicht nach Leistung betrieben wird, erfolgt sie nach der Wirtschaftskraft!

 

X ilophon

"In der Stille wachsen grosse Dinge!"

Ruhe ist heute fast unerträglich geworden und deshalb versucht man die „Leere“ mit möglichst viel Musik, Lärm und Betriebsamkeit flächendeckend zu überspielen. Auch im Unterricht fehlen durch Hyperaktivitäten vielfach Momente der Stille.

  

Y oga

„Alte Methoden werden durch Personen als überholt bezeichnet, welche um jeden Preis Neues einführen wollen, bzw. mit neuen Lernwegen die ganze Welt auf den Kopf stellen möchten."

Der gezielte Einsatz von neuen Techniken und Methoden ist erwünscht, bedingt aber für längerfristige Erfolge auch Gegenwelten durch konkrete Auseinandersetzungen und Beschäftigungen mit den Realitäten. Es gilt nicht nur mit vorgefertigten, simulierten Stoffkonzepten auf Prüfungsinhalte hinzuarbeiten, sondern es muss auch eine Auseinandersetzung mit echten und relevanten Themen des Alltags entstehen.  

 

Z weiklassigkeit

„Eine Gleichstellung aller Fächer kann nur mit der Gleichbehandlung des Bewertungssystems erreicht werden“.

Aus Gründen der ganzheitlichen Ausbildung und der Gleichberechtigung von „Kopf, Herz und Hand“ müssen alle Fächer gesetzlich mit gleichen Ellen gemessen bzw. gewichtet und belohnt werden. Sonderstellungen erzeugen negative Qualifizierungen in der gesellschaftlichen und politischen Realität, d.h. bewertungsfreie Fächer und Nebenfächer bleiben zweitklassig, werden nicht ernst genommen und verunmöglichen damit eine hohe Bildungskultur. /be 6.24

Die Schule fürs Leben versagt

Schulen ohne Noten ist wie das Wirtschaften ohne Geld!

Die «Schule für's Leben» versagt!  

Mehr Geld für die Bildung ist eine dauernde Forderung und trotzdem wird der «Bildungs-/Ausbildungsertrag» nicht grösser, im Gegenteil. Es fehlt für ein eigenverantwortliches Lernen der geplante und regelmässige Umgang der Lehrenden und Lernenden mit einem praktischen "Lebensinstrumentarium" durch gezielte Selbst-, Methoden- und Sozialkompetenzen im Verbund mit einem vernetzten Grundwissen aus einzelnen Fächern. Persönliche Einstellungen und praxisnahe Ausbildung, nicht Geld und Wohlfühlphilosophien, sind entscheidend für den Erfolg. Diese Tatsache erfordert grundsätzliche Überlegungen zu Ausbildungsstätten, Lehrenden, Unterricht, Lernenden und Experten.

 

Vorbildliche Schulen haben unmissverständliche Werte-, Bildungs-, bzw. Leistungsprofile ohne antiautoritäre Konzepte und ohne ein einseitiges Coachen und Begleiten. Die momentanen Überregulierungen für Lehrende und Lernende durch eine hohe Bürokratie löst einen grossen Mehraufwand aus, u.a. mit Koordinationssitzungen, Absprachen, Beurteilungen, Projektgruppen, Planung, Durchführung bzw. Nachbereitungen für den Unterricht, der drastisch reduziert werden muss. Es ist auch die indirekte Instrumentalisierung der Schulen durch NGO's, wie die UNO mit ihren Nachhaltigkeitsthesen ohne Bevölkerungsbeteiligung, stark zu hinterfragen.

Hauptziele der Bildung bleiben immer Wissen - Können - Menschenentwicklung.  Dazu sollten die Lehrpläne auf allen Stufen verbindliche Lern-/Arbeitsstrategien mit der Selbstkompetenz an erster Stelle aufweisen. Fächerloses Lernen mit einer Kompetenzeninflation verhindert ein fundiertes Fachwissen mit vernetztem Denken und Können, was auch die steigenden Durchfallquoten bei Studien- und Berufsabschlüssen belegen. Die sichtbaren Überforderungen der Schwachen bzw. Unterforderungen der Starken mit der Nivellierung nach unten verunmöglichen ein optimales Bildungsniveau. Es gilt in den entscheidenden Kernbereichen für die Wissensnetzverdichtung wieder echt zu lernen, zu fördern und zu leisten, was nur durch einen Abbau der unzähligen Nebenschauplätze der heutigen Bildung möglich wird.

Dass bei steigender universitärer Ausbildung und ihren theoretischen Kompetenzen die Praxisnähe abnimmt, die Studienabbrüche (25%) hoch sind und beim zunehmenden, geisteswissenschaftlichen "Proletariat" ausbildungsferne Stellen und Temporärarbeiten steigen, ist das Resultat einer fraglichen Bildungskultur. Bedenklich ist aber auch der Fachkräftemangel, bedingt durch Lehrabbrüche (20%) und das zunehmend schlechtere Ansehen der handwerklich-technischen-kaufmännischen Ausbildung an Berufsschulen, obwohl die jungen Menschen in der dualen Lehre Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die im wirklichen Leben auch wirklich gefragt sind, was bei Studierenden eher eine Ausnahme ist.  

Die Lehrenden müssen alle Wege für ein individuelles Lernen einbringen, diese dann zur Stoffbearbeitung einsetzen und individuell auf ihre Effizienz auswerten. Erst nachher können Lernende die besten Mittel und Wege für ein optimales Lernen festgelegen. Es sei auch gesagt, dass der Einsatz von Technologien u.a. die Digitalisierung sehr dosiert geschehen sollte, denn die medialen Neuheitseffekte verführen bei einer Mehrheit zu einer Konsumhaltung, Überindividualisierungen und Oberflächlichkeit, was letztlich die entscheidenden Selbstaktivitäten zur Stärkung der Persönlichkeits- und Bildungsstrukturen schwächt.  

Nachhaltiger Unterricht besteht bekanntlich aus einen Methodenmix, damit möglichst alle Lernenden in der Vermittlung, Vertiefung und Anwendung des Stoffes aktiviert werden können. Ideal dazu ist ein Wechsel zwischen Stoffvermittlung, Kontrolle, Beratung, selbstentdeckendes Lernen, Begleitung und Beratung, wobei klare Regeln, Disziplin, Leistungsprizip und Bewertungen nicht ausgeblendet werden dürfen. Trotzdem ist heute der Wirkungsgrad der Ausbildung im Vergleich zum grossen didaktisch/methodischen Aufwand eher schwach, weil die individuellen Lernwege zu wenig analysiert und optimiert werden, was Leerläufe, Unlust und Versagen hervorruft. 

Fehlendes Fachwissen bringt ein unseriöses „Flatterwissen“ mit ungefestigten Strukturen, eingeschränktem Denken bzw. Können und mangelndem, gesundem Menschenverstand. Dass sogenannte «Experten» mit meistens kurzer Fronterfahrung und fehlender, langandauernder Auseinandersetzung mit einer praxisnahen Lernpädagogik, das Fächersystem zerstören, gehört zu den Zerfallserscheinungen unserer Zivilisation. Es sieht darnach aus, dass Menschen auf einem tiefen Niveau gleichgeschaltet werden sollen, um ihre Einflussmöglichkeiten einzuschränken. Der nächste Schritt wird die Abschaffung von Hausaufgaben und Bewertungen/Noten sein, denn ohne klare Stoffstrukturen in einzelnen Fächern wird eine seriöse Bewertung unmöglich. Damit wird auch die Ausbildungsqualität noch mehr sinken. Nur mit Kompetenzen allein ist es eine Illusion ein fachliches Grundwissen optimal entwickeln zu können.

Ein erfolgreiches Selbstmanagement der Lernenden braucht gelebte Basistugenden, wie Gründlichkeit, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Zielstrebigkeit, Engagement, Selbstdisziplin, Pünktlichkeit, Ordnung, Präzision und Selbstverantwortung, welche auch für die Methoden- und Sozialkompetenzen unabdingbar sind. Nur eine bewusste Auseinandersetzung mit erfolgserprobten Mitteln ermöglicht eigene Wege zu suchen und effiziente Organisations-/Lern- und Arbeitstechniken zu finden, um diese dann zu erproben und angepasst zum festen, persönlichen Bestandteil werden zu lassen.

 

Fazit

Ziel der Bildung sind wenige, aber gezielte Kompetenzen im Verbund mit einem fundierten Fachwissen. Zur umfassenden Persönlichkeitsbildung braucht es vor allem ein optimales Selbstmanagement, welches auch die Hauptvoraussetzung für erfolgreiche Sozial- und Methodenkompetenzen ist. Ein griffiges Instrumentarium garantiert praxisnahe Umsetzungen mit welchem das eigene Tun gesteuert werden kann. Daran kann auch die Qualität einer Bildungsstätte gemessen werden, aber hier sieht es alles anders als vorbildlich aus. /be 7.22 

Sport als Gesundheitsprävention?

Sport als Gesundheitsprävention

Für eine seriöse Standortbestimmung wagen wir den Versuch mit zeitüberdauernden Grundsätzen zu neuen Impulsen für eine "reflektierte Praxis“ zu gelangen. Eingebettet in eine ABC-Struktur ohne Gewichtungsabsichten, werden nachstehend grundlegende Bereiche in kurzen Statements mit Situation, Konsequenzen und Forderungen beleuchtet.

 

A nsehen

"Bei der „wichtigsten Nebensache der Welt“ fehlt eine echte Gesellschaftsintegration, d.h. der Sport zählt letztlich wenig!“

Dieses zentrale Problem beeinflusst alle gegenwärtigen Diskussionen und Reformbestrebungen. Vonnöten wäre ein klares Statement zur sytemrelevanten Stellung des Sports für die Gesellschaft, Gesundheit und Politik, das auf einen verpflichtenden Minimalkonsens ausgerichtet sein sollte. Zur Qualitätssteigerung müsste aber auch eine Beschränkung auf das Wesentliche und Machbare postuliert werden. Damit die weitverbreitete Lippenbekenntnisse praxisgerecht umgesetzt werden können, sollte v. a. eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Schulen, Vereinen, Ausbildung-/Berufsorganisationen, Ärzteschaft bzw. der Gesetzgebung institutionalisiert und das Ganze einer permanenten Qualitätskontrolle unterstellt werden.

 

B ewertungssystem

„Vertrauen ist gut, Kontrolle aber nützlicher! Als Steuerungsinstrument für Leistungen in Schule, Beruf und Alltag (nicht als Macht - und Disziplinierungsmittel) braucht es Erfolgskontrollen.“

Kein Bewertungssystem kann den Menschen umfassend beurteilen. Wir sind aber im Alltag dauernd eigenen und/oder fremde Leistungs-/Erfolgskontrollen ausgesetzt, welche entscheiden. So hat die Schule, welche auf das wirkliche Leben vorbereiten will, auch im Sport einen professionellen Beitrag zu leisten. Ansonsten müsste man konsequenterweise die fachliche Beurteilung in allen Fächern, Lebens- und Berufsbereichen aufheben, was eine klare Niveausenkung nach sich ziehen würde.

 

C ontrolling 

„Wenn der Sport zur Gesundheit einen aussagekräftigen Beitrag leisten will, darf die Beurteilung der körperlichen Grundlagen nicht ausgeschlossen werden.“

Dazu braucht es flächendeckende, neutrale Bestandesaufnahmen in den motorischen Fähigkeiten. Das Controlling ist das A und O jeglicher Ausbildung, Erziehung und Führung. Es entsteht nur durch eine offizielle Qualifikation mit transparenten, gleichen Standards für alle Adressaten. Entscheidend ist dabei aber, dass genügend Zeit für die Beratung eingeräumt wird und die IST-Zustandsanalyse damit zum Ausgangspunkt für ein geplantes und konsequent durchgeführtes Sporttreiben wird.

 

D efizite

"Die Sporterziehung selber kann alle Defizite einer Gemeinschaft nicht ausbaden und kompensieren."

Erst wenn die Zielüberladenheit und die grossen Erwartungen in den Sport abgebaut sind, d.h. alle Bildungs- und Lebensbereiche ihren Beitrag in der sozialen und emotionalen Erziehung wirklich einsetzen, können beim Sportunterricht wieder das Lernen, Fordern und Leisten im Mittelpunkt stehen.  

Es geht auch darum das Versteckspiel zwischen den Entscheidungsträgern (Eltern, Lehrer und Politiker) im Bereich der Gesundheits-Investitionen zu beenden, denn ohne ein flächendeckendes und verbindliches Präventionskonzept durch dem Sport können die finanziellen Aufwendungen für die Volkgesundheit immer weniger erbracht werden. 

  

E rfolg

„Glaube an das Mögliche und das Unmögliche wird möglich!“

Mit den einfachen Grundprinzipien auf Ziele hin zu arbeiten, mit Willen etwas Positives tun zu wollen und in jedem Moment das Beste für sich und die Mitmenschen zu geben, müssen die Voraussetzungen konsequent erarbeitet werden. Eine erfolgreiche Schule setzt mittel- und langfristig die Prioritäten vor allem auf die Grundlagenausbildung und Informationen, welche die Einsicht für ein optimales Gesundheitsverhalten fördern. Statt dauernd den Trends nachzulaufen, muss der Hauptaufwand zum Sporttreiben in Eigenverantwortung geschehen, um mit einem zielgerichteten „Methodenmix“  selber zur Leistungsfähigkeit und zur Lebensqualität gelangen zu können.

 

F orderungen

„Nur was gefordert (kontrolliert und korrigiert wird), fördert wirksam und macht glaubwürdig!“

Dazu braucht es Grenzerfahrungen mit einem regelmässigen Training (was Drillphasen nicht ausschliesst) und den Wettbewerb. Damit können entscheidende Fortschritte in der Selbstkompetenz mit Langzeitwirkung erreicht werden, was eine unabdingbare Voraussetzung für die Methoden- und Sozialkompetenzen ist.

 

G esundheit

 "Die Gesundheit kann man nicht ermogeln und die zunehmende Wissenslawine im Gesundheitsbereich macht unsere Gesellschaft nicht mündiger!"

Man weiss heute mehr denn je über die Zusammenhänge für eine gesunde Lebensführung, doch unsere Gesellschaft wird dadurch nicht gesünder. Neben dem Selbsterhaltungstrieb haben die meisten Menschen einen tiefsitzenden Widerstand gegen jegliche Formen der Leibesertüchtigung und neigen deshalb zur Trägheit. Zentral für eine allseitige Gesundheitsförderung sind eine angepasste Ernährung, tägliche Bewegung und die Vermeidung von Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin, Drogen u.a.).  

 

H ilfe

„Belastbare Menschen sind lebens- und überlebenstüchtiger."

Die Förderung der motorischen Fähigkeiten und eine gezielte Gesundheitserziehung können nur mit möglichst mess- und beobachtbaren Qualitätsstandards erwirkt werden. Wirksames Training entsteht v.a. durch grenznahe Belastungen, denn ohne einen gewissen Druck (Stress) schöpft der verwöhnte und satte Mensch nur einen Bruchteil seiner Möglichkeiten aus, welche ihn zu einer positiven Selbstentfaltung bringen.

 

l lusionen

„Es ist ein gefährlicher Irrtum, eine eigentliche Illusion zu glauben, man könne ohne Bewertungen die sogenannt „musischen Fächer“ als eine Art idyllische Insel in einem selektionsorientierten System sinnerfüllt aufrechterhalten!“  

Für ein zukunftsgerichtetes Sportprofil mit mehr Tiefgang und glaubwürdiger Legitimation, sollte ein praxisorientiertes Minimalkonzept erarbeitet werden, damit für jede Stufe verbindliche Qualitätsstandards aufgestellt und durchgesetzt werden können.

 

J ustierungen

„Die Grenzen zwischen ultimativem Kick und Absinken in die Belanglosigkeit liegen nahe beieinander!“

Scheinbar müssen Notzeiten und Schmerzen durchlebt werden, bis der berechtigte Aufschrei zur sehr bedenklichen Aufwand-/Ertragssituation im Sportunterricht wahrgenommen wird.

 

K önnen

 

"Damit der Sport zur regelmässigen Freizeitbeschäftigung wird, braucht man ihn in allen seinen Facetten regelmässig zu betreiben und zu erleben“.

In einer Anfangsphase hat das Schnuppern wohl seine Berechtigung, doch im Hinblick auf eine echte Gesundheitsprävention müssen Schritt um Schritt höhere Belastungen gefordert, durchgesetzt und ausgewiesen werden. Dazu sollten verschiedene Disziplinen trainiert werden, um ganzheitliche Grundlagen zu entwickeln. Sich auf die abnehmenden Halbwertzeiten des Trainings zu berufen, ebnet den Weg zur Bequemlichkeit, denn umso grösser das Wissens- und Könnensrepertoire, umso schneller und besser kann man Neues integrieren und das individuelle Niveau optimieren.

 

L eistung

„Weniger Minimalismus, Eigenprofit und Besserwissen sollte zur Devise werden!“

Der allgemeine körperliche Leistungsabfall wird heute mit der Überbetonung von Sozial- und Methodenkompetenzen verwischt bzw. überspielt, was das durchschnittliche, desolate Niveau noch verstärkt. Der Sport soll primär zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit beitragen und die anderen Zielsetzungen ergeben sich weitgehend automatisch. Der junge Mensch ist neugierig, wissensdurstig, und will Leistungen erbringen, welche begutachtet, bewertet und belohnt werden. Bestimmte Gruppen, welche das Leistungsdenken in unserer Gesellschaft ausklammern wollen, fördern den Trend zum Mittelmass und zur Nivellierung nach unten ohne die nötigen Gesundheitswirkungen.

 

M otivation 

„Weniger ist mehr!“

Die fast hektische Suche nach immer neuen Motivationsmitteln und die entsprechende Inflation bei Sportarten und Materialien sind vielfach Gags und wirken als kurze Droge. Zudem verunmöglicht heute ein Übermass von Übungs- und Spielvarianten eine seriöse Kontinuität in der Umsetzung des Wesentlichen. Entscheidend sind nicht "hunderte von Übungs- und Spielvarianten pro Disziplin", sondern wenige Grundmuster, die aber nach bestimmten Kriterien vielfältig variiert und hartnäckig trainiert werden. Eine Schule für`s Leben beinhaltet Arbeit vor der Entspannung, denn die Körperbewegung beieinflusst auch die „Hirnbewegungen“ in der allgemeinen (Aus)bildung!

 

N iveau

"Abbauen ist leichter als aufzubauen!"

Hüten wir uns vor lebensfremden Fachleuten, welche unter dem Deckmantel der Menschlichkeit und Freiheit die Ausbildung neu erfinden und möglichst viele Schranken auflösen wollen, stattdessen aber eine Niveausenkung im Bildungs-, Sport- und Erziehungssystem bewirken. Lern- und Leistungsfortschritte brauchen vor allem Training und weniger Theorie. Das Können ist nämlich die grösste Motivation für ein lebenslanges Sporttreiben!

 

O rganisation

"Nur in einem geordneten System entstehen langfristig nachhaltige Fortschritte und dazu ist Planung von grossem Vorteil.“

Die Förderung der persönlichen Einsatzbereitschaft und die Steigerung der Lebensqualität muss primär von der Eigenverantwortung und Eigentätigkeit mit einer individuellen Basisausbildung in der betreffenden Sportart ausgehen. Für das nachhaltige Lernen braucht es wenig äussere "Motivationsspritzen“, dafür eigene, positive Emotionen und Leistungen im Grenzbereich. Die Bewegungseffizienz in den heutigen Sportlektionen mit durchschnittlich 30% Netto-Aktivitäten pro Person (ohne Weg, Umziehen, Duschen zu berücksichtigen) kann sicher nicht als Vorbild dienen.

 

P lausch

"Immer mehr wird die Unterrichtsatmosphäre mit dem Ausblenden von grundlegenden Forderungen erkauft."

Es braucht klare, systematische und verbindliche Zielsetzungen in den Lehrplänen, welche auch durch entsprechende Lehrmittel gestützt werden. Die gegenwärtige Beliebigkeit und Bespassung im Sportunterricht, welche zur Animation und Auflockerung ihre Berechtigung haben, müssen, um der zunehmenden Oberflächlichkeit und der damit einhergehenden Verwässerungen entgegenzuwirken, unbedingt zurückgestellt werden.   

 

Q ualität

„Das persönliche Vorbild hat die grösste Prägewirkung!“

Wichtig ist, dass der Sportunterricht in den Hauptinhalten nicht zum Tummelfeld von Trend- und Funsportarten,  Entspannungstherapien und dergleichen umfunktioniert wird, um den Belastungen und Leistungen auszuweichen. Langfristig garantieren nur Kontinuität und Konsequenz einen wirklichen Erfolg. Dies setzt aber personale Grundwerte (u.a. die „alten Tugenden“ Fleiss, Disziplin und Ordnung) voraus, welche auch für eine Teamarbeit unabdingbar sind und im Profisport dauernd präsentiert werden.

 

R ichtung

"Jeder Mensch hat das Anrecht, neben der Beurteilung der geistigen und sozialen Kapazitäten, ein klares Feedback für seinen körperlichen Fähigkeiten zu erhalten."

Aus Gründen der Chancengleichheit und Gleichberechtigung von „Kopf, Herz und Hand“ müssen alle Fächer mit gleichen Ellen gemessen und belohnt werden können. Nur so kann eine ausgewogene Erziehung und Ausbildung stattfinden, welche auch Aggressionen und Frust merklich abbauen können.

 

S elbstkompetenzen

„Der Erfolg beginnt im Kopf und die Eigenverantwortung in den Taten.“

Wir sollten zur Gesundheitsprophylaxe wieder Sport treiben, bei dem Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Präzision, Regelmässigkeit, Einsatzbereitschaft und Durchhalten selbstverständlich sind. Die persönliche Bestätigung darf aber nicht immer über die Leistungsbetonung und den Sieg gesucht werden, denn für die optimale Befindlichkeit hat auch das positive Umgehen mit Niederlagen eine grosse Bedeutung, sofern man jederzeit das Beste gibt.

 

T eamkompetenz

„Wirklich Wertvolles im Leben hat immer seinen Preis!“

Das Wohlbefinden durch den Sport entsteht vor allem durch erlebnis- (Grenzerfahrung/Geselligkeit), prozess- und ergebnisorientierte Auseinandersetzungen mit der Natur, den Menschen und der persönlichen Sportart. Durch eine positive Lebenseinstellung und ein Gemeinschaftsdenken wird das Ganze noch verstärkt.

 

U nterstützung

"Das Spielerische allein bringt es auf die Dauer nicht, denn vielfach muss das Glück und die Einsicht durch (Knochen-)Arbeit erzwungen werden".

Dazu braucht es praxisorientiert ausgebildete Personen (Erzieher, Lehrer, Trainer u.a.), welche ohne Angst vor Prestigeverlust konsequent, auch gegen Widerstände und Besserwisser, das Beste suchen. Wer dies als Unmenschlichkeit bezeichnet, unterstützt letztlich eine zunehmende Dekadenz. Wir brauchen für die Front keine „modernen Therapeuten“ und Sportwissenschaftler, welche vor lauter Beratungen bzw. Begleitungen die persönliche Entscheidungsfreiheit und die Eigenverantwortung ersticken lassen.

 

V ergnügen

„Mehr Sein als Schein!“

Das Geschäft mit Fitness- und Ernährungskonzepten explodiert heute, doch die Bevölkerung wird  trotzdem immer fetter. Unsere Gesellschaft „versportlicht», doch mit Sport im eigentlichen Sinne hat dies nicht mehr viel zu tun. Mit einem sportlichen Lebensstil werden paradiesische Zustände einsuggeriert, wo das individuelle Lustprinzip und das Selbstverwirklichungsstreben zur obersten Maxime werden. Was fehlt ist der „Urhunger“ wirklich etwas leisten zu wollen. Kein Wunder, dass jegliche Belastung weit herum als Stress empfunden wird. Bewegung widerspricht evolutionsmässig der menschlichen Natur. Wir werden träge geboren und bewegen uns freiwillig nur dann, wenn es die Lebensumstände erfordern. Auch das Gehirn und die Psyche haben sich so entwickelt, dass sie uns nur zur Bewegung anstacheln, wenn es nötig ist. Sport kann Freude und Ehrgeiz wecken, aber auch als Schmach und Frust erlebt werden. Deshalb ist ein Zwang Sport treiben zu müssen auch zu hinterfragen, umso mehr Aufwand und Ertrag für die Gesundheit vielfach nicht stimmen. 

 

W ege

"Die egozentrische Einstellung vieler Menschen und leistungsfeindliche Trends in den Ausbildungsstätten, lässt die Berechtigung des Sports als Ausbildungsfach infrage stellen".

Wir könnten einen einfacheren Weg gehen und uns den grossen Aufwand an Planung, Lernen, Erfolgskontrollen, ausgebildeten Fachleuten und teurer Organisation ersparen, indem jedem Einzelnen als Freizeitbetätigung die heutige „Vergnügungs- und Erholungssportkultur“ überlassen wird! Dabei müssen aber bei Fehlentwicklungen (u.a. Übergewicht, Rückenschäden, Schlaffheit Unfallanfälligkeit,) die Einzelnen selber die Verantwortung und Kosten übernehmen und nicht damit die Gemeinschaft belasten.

 

X ilophon

"In der Stille wachsen grosse Dinge!"

Ruhe ist heute fast unerträglich geworden und deshalb versucht man die Leere mit möglichst viel Aktivitäten und Geräuschen als dauernden Background zu überspielen, statt nur gezielt in Unterrichtssequenzen eine bewegungsunterstützende Musik einzusetzen.

 

Y oga 

"Mit ihr möchte man die ganze Welt auf den Kopf stellen."

Mentales Training und ausgewählte Literatur unterstützen Konzentration und Effektivität, damit Unterrichtsmethoden nicht dauernd neu erfunden werden müssen.

 

Z weitklassigkeit

„Ein höherer Integrationsgrad und damit die dringliche Anerkennung und Gleichstellung des Sports im Fächerkanon kann nur mit einer Gleichbehandlung des Bewertungssystems und als Promotionsfach erreicht werden“.

Sonderstellungen erzeugen negative Qualifizierungen in der gesellschaftlichen und politischen Realität, d.h. Noten, welche die tatsächliche Realität nicht spiegeln und bewertungsfreie Fächer bleiben zweitklassig und werden nicht ernst genommen. So kann man ruhig die Abschaffung des Sportunterrichts ins Auge fassen! /be 8.24

Arbeit und Lebenszufriedenheit 

Arbeit und Lebenszufriedenheit

Arbeitenkönnen ist für eine grosse Mehrheit der Menschen etwas Zentrales. Diese darf aber nicht nur als reine Lebenstätigkeit betrachtet werden, denn sie fördert neben dem materiellen Fundament, die persönliche Entfaltung und das gesellschaftliche Zusammenleben. In Anbetracht der digitalisierten Zukunft kommen neue Fragen auf und dies wird die Arbeit noch vor grosse Probleme stellen. 

Zuviel Wohlstand zerstört eine Gesellschaft vor allem von innen her. Das allgemeine Wohlbefinden sollte sich vor allem aus der richtigen Lebenseinstellung entwickeln. Heute ziehen sich in hochentwickelten Ländern die Menschen zwecks Selbstoptimierung immer mehr auf sich selbst zurück. Es ist u.a. die Reaktion auf eine Leistungs-/Konsumgesellschaft mit zu wenig Nachhaltigkeit in der Ressourcenbewirtschaftung, teilweiser Ausbeutung und fehlender Wertschätzung. Mit Arbeit nach Vorschrift oder mehr Freizeit als Arbeit wird dem Stress, der Hetze und den Überstunden immer mehr ausgewichen, damit auch Zusammenbrüche, Burnouts und psychische Erkrankungen vermieden werden können. Gefragt sind Sinnerfüllung, Achtsamkeit, Gesundheit, Selbstbestimmung, mehr Freiheiten, eigene Bedürfnisse und eine Work-Life-Balance, doch gleichzeitig werden auch angepasste Entlöhnung, Zeitflexibilität, Örtlichkeit, Arbeitsumgebung und Teamkreativität gefordert. Dies überspannt den Bogen und gefährdet die Qualitätsicherung. Die Arbeitgeber pochen berechtigterweise auf ein hohes Arbeitsethos und nicht auf den Rückzug ins persönliche Leben. Bequemlichkeit, Minimalismus, Mittelmass, fehlendes Herzblut, unbezahlter Mehreinsatz, Produktivitätsverluste, fehlende Loyalität, minimale Pflichterfüllung und Karriereverzicht beeinflussen in negativer Weise jede Unternehmenskultur. Berufliche Aufstiege sind heute schwieriger und die Erfolgschancen sind kleiner geworden. Im Vorteil sind dabei Menschen mit privilegierten Jobs. Stabile 4/5 der Arbeitenden sehen keinen Arbeitsplatzwechsel vor, doch heute stehen Frühpensionierungen, Jobabbau mit leiser, innerer Kündigung («Quite Quitting») und bedingungsloses Einkommen durch den Staat im Fokus.

 

Die Situation unter der aktiven Bevölkerung zwischen 18 und 45 Jahren ist, laut verschiedenen Umfragen, vielfach gekennzeichnet durch Überforderungen und Erschöpfung, dies privat wie beruflich. Die Umstände werden meistens der Welt der Leistungsgesellschaft angelastet. Doch die Hauptursache ist das Auseinanderliegen von persönlichen Ansprüchen und den Realitäten der Arbeitswelt. Die dauernde Leistungsverteufelung bringt keine Lösungen, denn Leistung ist in einer gesunden (nicht wohlstandsverwahrlosten) Gesellschaft die natürliche Grundlage zur Stärkung von Selbstwertgefühl, Verantwortung und Freiheit. Im Beruf, in der Freizeit und im Zusammenleben alles erreichen zu wollen, löst vielfach Stress und Burnouts, auch ausgelöst durch eine miserable Selbstorganisation, aus. Jede Beschäftigung hat einen Sinn und macht Spass, wenn man sich über längere Zeit mit ihr intensiv auseinandersetzt und sie nicht als Pflicht und Fluch für das Geldverdienen betrachtet. Vertiefte Auseinandersetzungen mit der Arbeitswelt werden mit einem schwachen „Arbeitsmanagement“, der «Ich-kann-nichts-dafür-Mentalität» und der mangelnden Selbstverantwortung vielfach verhindert. Statt nur über Flexibilität, Freizeit und Entlöhnung zu reden, würden mehr Engagement, Zuverlässigkeit und Arbeitsqualität die Lebensfreude gewaltig steigern. Es ist auch wenig nachhaltig, sich an einseitige Wohfühlargumente und einem realitätsfernen Tun vieler Berater/Coaches und Medien auszuliefern, denn nur mit eigenen Fakten-/Argumentenkenntnissen und Erfahrungen können lebensnahe und erfolgreiche Entscheidungen getroffen werden.

In der Bildung- und Ausbildung ist Fachwissen zweitrangig geworden, da heute andere Tätigkeiten für eine sogenannt «menschliche Atmosphäre» im Mittelpunkt stehen. Sicher haben Menschen intuitiv Strategien, um Lebens- und Bildungsziele zu erreichen. Doch sollten alle möglichen Wege erlebt, trainiert und gezielt getestet werden, um dann die persönlich effizientesten Wege einzusetzen zu können. Deshalb muss die Auseinandersetzung mit Selbstkompetenz (Selbstanalyse, Selbstführung, Selbstentscheidungen, Selbstumsetzungen und Selbstkontrollen) und der Methoden- bzw. Sozialkompetenzen fächerintegriert zur obligatorischen Bildung aller Stufen gehören. Nur so kann wirklich eine praxisnahe Lebensqualität erreicht werden. Aus Reformbestrebungen und langjährigen Erfahrungen weiss man aber, dass die Mehrheit der Lehrenden sich gegen die klare Offenlegung von Lernstrategien wehrt, denn sonst müssten das eigene Selbstmanagement und das eigene Vorbild und Tun im Unterricht manchmal in Frage gestellt werden. Der momentane Trend mit der Kompetenzeninflation und der Auflösung der Fächer verdummt eine Gesellschaft unwiderruflich. Deshalb sollten gezielte Lernkompetenzen im Fächerverbund auf allen Stufen zum täglichen Motto von Lehrenden und Lernenden werden. 

Weitsichtige und erfolgreiche Unternehmer zielen in erster Linie auf Gewinne, welche dann auch für die Belegschaft ein attraktives Arbeitsumfeld ermöglichen. Grundlage dazu ist ein klarer ethisch/moralischer Wertekodex, wo Fleiss, Disziplin, Sparsamkeit, Ausdauer und Leistung ohne Tabu integriert sind. Für ideale Arbeitsverhältnisse sollten vor allem Sicherheit, Unterstützung, Umgang, Zusammenarbeit und transparente Informationen/Beurteilungen garantiert sein. Angebote der «Wohlgefühlindustrie» während der Arbeitszeit zu fordern, führt zu einer staatsgelenkten, statt einer freiheitlichen Markwirtschaft. Gefragte Arbeitsprofile sind geprägt von Kreativität, Neugierdebefriedigung und Experimentiermöglichkeiten, doch wenn es um mehr Verantwortung, Überstunden und moderate Entschädigungen geht, wird schnell ein fehlendes Wohlgefühlumfeld bemängelt, was ein Luxusproblem eines verwöhnter Zeitgeistes ist.

 

Fazit

 

Arbeitsfreude und Lebenszufriedenheit können weitgehend selber beeinflusst werden, denn

- jede(r) ist seines Glückes Schmied.

- alle Berufe und Arbeiten haben einen Sinn, den man aber immer wieder selber suchen und finden muss.

- die Konzentration auf das sachlich Wichtige bringt echte Erfüllung im Beruf.

- die Reduktion der Arbeit auf Geld bzw. Lohn führt eine Gesellschaft in den Ruin.

- nur Entscheidungen in Selbstverantwortung verändern das eigene «Lebensmanagement» nachhaltig 

  und nicht der Einsatz einer teuren  „Beratungsindustrie“. 

- konsequent trainierte und fächerverbundene Lernstrategien auf allen Stufen sind Grundlagen für eine

   erfolgreiche Lebens-, Arbeits- und Freizeitgestaltung. 

- der heutige Kompetenzenwahn ist nur die Ablenkung von harter und erfolgreicher Arbeit

- die Arbeitgeber sind in erster Linie für ein ausgewogenes und faires Arbeitsumfeld und nicht für

   Wohlfühlangebote verantwortlich.

- trotz der Digitalisierungen bleibt eine immer kleiner werdende Menschenhgruppe zentral in allen

  Arbeitsbereichen. Viele Arbeitsstellen werden aber in Zukunft wegen der Automatisierung und

  Roboterisierung abnehmen und nicht mehr im gleichen Umfang durch neue Angebote ersetzt werden

  können. Damit müssen für eine Gesellschaft, die nicht mehr Arbeit für alle bieten kann, ein anderes

  Denken und neue Konzepte entstehen.  /be 5.23  

Müll sammeln
Einseitige Gesinnung und Halbwahrheiten, statt ausgewogene Fakten
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