top of page
Natürliches Wassersystem

Grundwissen

Ein offizieller Status der gesellschaftlichen Ortsförderung garantiert mehr Lebensnähe und Vielfalt in Gemeinden und Städten.  

In guten Unternehmen entscheiden vor allem hochwertige Produkte über den Erfolg und nicht die PR-Abteilung. So sind für die Lebensqualität der Bevölkerung nicht Vermarktungsorganisationen (wie u. a. Tourismusvereine), sondern starke Angebote für die Bevölkerung durch eine offizielle, gesellschaftliche Ortsförderung entscheidend, was automatisch auch die Ortsattraktivität für die Besucher steigert.


Eine nachhaltige Innenentwicklung in Gemeinden, Quartieren, Agglomerationen und Städten braucht eine offiziell koordinierte, gesellschaftliche Ortsförderung. Eine spezielle Broschüre erleichtert die Entstehung von gesellschaftlichen Mustergemeinden. 

BROSCHÜRE  (Texte aus Webseite-Beiträgen)

"DIE GESELLSCHAFTLICHE ORTSFÖRDERUNG"

1.  ZIELE

2. KONZEPT

3. UMSETZUNG

4. CONTROLLING

5. FAZIT

ZIELE

1. Ziele

Neben der Wirtschaftsförderung (inkl. der Ortsvermarktung durch Tourismusorganisationen), gehört zur Gemeindeentwicklung eine „gesellschaftliche Ortsförderung“, mit der wichtige Lebensbereiche spürbar aufgewertet werden können. Mit der Ortsförderung werden v.a. die Lebens-/Aufenthaltsqualität und der soziale Zusammenhalt gestärkt. Wo man sich wohlfühlt, werden bekanntlich auch Engagement, Zusammenarbeit und Wertschöpfung grösser.  

1.1 Wo wirkt die gesellschaftliche Ortsförderung?  

Die Haupteinflussbereiche im menschlichen Dasein sind bekanntlich Natur, Wirtschaft und Kultur. Die Kultur umfassend definiert, ist all das vom Mensch Geschaffene und somit sind alle Akteure einer Gemeinde von den Bereichen der Ortsförderung mehr oder weniger direkt betroffen. Für eine erfolgreiche Gemeindeführung sollte dies deshalb ein zentraler Bereich sein.  

1.2 Wie funktioniert die gesellschaftliche Ortsförderung?

Die Grundvoraussetzungen für die Lebensqualität, Integration und Attraktivität einer Gemeinde liegen in vielseitigen und gebündelten Angeboten für den Lebensalltag. Deshalb muss die Ortsförderung in Zusammenarbeit mit Behörden, Organisationen und Vereinen ziel- und lösungsorientiert entwickelt werden. Die einzelnen Projekte sollten durch Koordination von verschiedenen Vereinigungen mit Leistungsvereinbarungen und gesicherter finanzieller Unterstützung realisiert werden können. Dies setzt auch eine echte Koordination, Anerkennung und Unterstützung der Freiwilligenarbeit von offizieller Seite voraus.  

1.3 Wie unterscheidet sich die gesellschaftliche Ortsförderung von den anderen Bereichen der Ortsaufwertung?

Die Kernkompetenzen der Wirtschaftsförderung sind die Unternehmensansiedelung, Arbeitsbeschaffung und Vermarktung für die Steigerung der Wertschöpfung in einer Gemeinde. Die Ortsvermarktung durch die Besucherförderung gehört zum Dienstleistungssektor. Sie hat in der Schweiz einen Arbeitsstellenanteil von rund 4% und erbringt durchschnittlich 3% der jährlichen Wertschöpfung. Ihre Kernkompetenz ist die Präsentation der Region für die Besucher mittels Dienstleistungen (u.a. Auskünfte, Flyer, Broschüren, Veranstaltungsbegleitungen, Führungen) und vielseitiger Werbung. Für eine gesellschaftliche Ortsförderung fehlen aber den profitorientierten Organisationen die entsprechenden Fachkompetenzen. 

Die Kernkompetenzen der Ortsförderung liegen bei der Entwicklung und Koordination von starken Angeboten für den Alltag der Bevölkerung in Zusammenarbeit mit Behörden und Akteuren der Gemeinde Der jährliche Unterstützungsbeitrag für die Leistungsvereinbarungen sollte an einen fixen Betrag pro Einwohner gebunden sein, der auch im Gemeindebudget auszuweisen ist.   

Die gesellschaftliche Ortsförderung ist nicht Tourismusförderung, denn es geht hier nicht um die Vermarktung für finanzielle Profiten, sondern um die Optimierung der täglichen Lebensumstände, damit ein anziehendes Lebensumfeld für die Bevölkerung geschaffen werden kann. Entscheidend für eine echte Zusammenarbeit ist das gegenseitige Vertrauen durch Kompetenz und Fairness zwischen den verschiedenen Akteuren. Nur klare und bindende Aufgabenteilungen verhindern eine Konkurrenzierung bzw. ein Machtstreben aus Eigeninteressen gewisser Akteure.  

1.4 Wie kann ein Konzept für die Ortsförderung aussehen?

Eine politisch getragene und offizielle Koordination der gesellschaftlichen Ortsförderung ist für eine fortschrittliche Ortsentwicklung zentral und muss Chefsache sein. Für eine starke Wirkung muss in einem bestehenden Gemeindeorganigramm der Fokus der Ressorts oder Ämter auch konsequent auf das Thema Ortsförderung gerichtet werden. Die Verantwortung ohne bindende Zusammenarbeit mit den Behörden und ohne genügende Finanzunterstützung einfach einem Verein zu überlassen, zeugt von mangelnder Professionalität. Um diese Situation zu vermeiden, gibt es folgende, erprobte und erfolgreiche Modelle:  

a) Festlegung einer offiziellen Ortsförderungsstelle als Chefsache im Gemeindeorganigramm. Verantwortlich dafür ist eine Person aus den Behörden (Präsidialabteilung und/oder eine Ortsförderungs-Kommission), welche die wichtigsten Bereiche über die Gemeinderessorts koordiniert und über das Jahresbudget der Gemeinde abrechnet.  

b) Die offizielle Ortsförderung wird durch die Gemeindebehörden an eine besondere Organisation ausgelagert, welche alle Akteure der Gemeinde koordiniert und in Zusammenarbeit mit Behörden/Verwaltung mit entsprechenden Kompetenzen, Auftragsübernahmen, Leistungsvereinbarungen und finanzieller Unterstützung von Projekteingaben aus dem Jahresbudget für eine attraktive Ortsförderung verantwortlich ist. siehe: 5-sterne-region.ch

c) Die Verantwortung für die Ortsentwicklung mit  "Wirtschaftsförderung, Ortsvermarktung und gesellschaftlicher Ortsförderung" wird einer Dachorganisation übergeben, welche aus Vertretern der Wirtschaft und Gesellschaft geführt wird, finanziell (u.a. als  AG) selbsttragend ist und mit jährlicher Berichterstattung die Verantwortung in der Lebensqualität  für die Bevölkerung übernimmt.   

siehe: spiez.ch

 

In allen drei Modellen geht es darum, dass die gesellschaftliche Ortsförderung die Funktion einer Drehscheibe übernimmt, um alle Kräfte einer Gemeinde weitsichtig ohne Ausgrenzungen zu koordinieren. Zudem sollte sie eine Netzwerkstelle sein, welche Behörden und die Verwaltung praxisnah beraten und begleiten kann. Durch Wertschätzung, animierenden Umgangsstil und Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit einem Geben vor dem Nehmen, soll Neues angeschoben, realisiert und dann bei Erfolg in die „Selbständigkeit" entlassen werden. So wird eine offiziell organisierte Ortsförderung eine Visitenkarte für jede Gemeinde von der alle stark profitieren können.   

Landschaft am See

1.5 Wie sollte die Ortsförderung organisiert sein?

Soll eine gesellschaftliche Ortsförderung überhaupt funktionieren, müssen vor Beginn der Aktivitäten ein klares Konzept mit offiziellen Strukturen, festgelegten Kompetenzen, genauen Abläufen und gesicherter Finanzierung festgelegt werden. Wichtig für eine effiziente Kooperation sind auch eine Melde- bzw. Ansprechstelle für die Bevölkerung und ein neutrales Controlling. Diese Voraussetzungen sind für Bevölkerung, Parteien, Interessengruppen, Verwaltung und Behörden der gemeinsame Nenner zum Gespräch und zur Kooperation für eine erfolgreiche Zukunftsbewältigung. Mit einer breiten Meinungsbildung, Planung und Zusammenarbeit aller Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft kann eine erfolgreiche Gemeindeentwicklung gesichert werden.

1.6 Welche Bereiche brauchen die Ortsförderung?

Die Hauptbereiche der Ortsförderung werden weitgehend durch die Gemeinderessorts abgedeckt. Es geht aber darum den Fokus bewusst auf stark wirksame Teilbereiche zu legen, damit die Lebensqualität der eigenen Bevölkerung wirklich aufgewertet und optimiert werden kann. Nicht die „grossen Würfe“ bei Strassen, Plätzen, öffentliche Bauten und Infrastrukturen sind entscheidend, sondern viele niederschwellige Optimierungen für das Erhalten von Vorhandenem in den "Erlebniswelten" Natur/Ortsbild, Einrichtungen/Infrastrukturen, Kultur/Bewegung, Zusammenleben/Veranstaltungen (Familien-/Altersarbeit, Vereins-/Freiwilligenarbeit), Kommunikation/Information, welche eine grosse Wohlfühlqualität erzeugen und für mehr Freude und Engagement in allen Altersschichten entscheidend sind.

Fazit

Die gesellschaftliche Ortsförderung muss vor allem eine Drehscheibe für die umfassende Koordination in einer Gemeinde sein. Es geht nicht um Einschränkungen, sondern um eine Anerkennung der Arbeit in der Gemeinde, denn finanzielle Investitionen bringen auch indirekt Mehrwert- und Wertschöpfungsmöglichkeiten.  

Konzept

2. Konzept

Von einer starken Lebensqualität profitieren alle Volksschichten. Deshalb brauchen wir heute mehr kritische Menschen und Medien, die unpopuläre Situationen zu Ortschaftentwicklungen ansprechen, statt diese schön zu reden. Mit verschiedenen Statements aus der Bevölkerung betrachten wir im Folgenden den Einfluss der gesellschaftlichen Ortsförderung auf die Lebensqualität und die Entwicklungsmöglichkeiten in Gemeinden.  

2.1 Die gesellschaftliche Ortsförderung soll über die Stärke der Lebensqualität entscheiden             

„Die gesellschaftliche Ortsförderung gehört, neben der Wirtschaftsförderung, für die Gemeinden und Quartiere in Agglomerationen bzw. Städten zum wichtigsten Instrument einer nachhaltigen Innenentwicklung, damit für den Alltag der Bevölkerung (Wohnen, Arbeit und Freizeit) ein anziehendes Umfeld geschaffen werden kann."   

         

"In wirklich erfolgreichen Gemeinden ist die offizielle Ortsförderung eine Drehscheibe für eine positive Gesellschaftsentwicklung. Mit einer koordinierten und ins Gemeindeleben eingebetteten, gesellschafttlichen Ortsförderung nehmen positive Lebensgefühle, Identifikation und Zusammenhalt in der Bevölkerung spürbar zu. Dabei wäre es wichtig, dass Private ihre Umgebung durch kleine Beiträge auch aufwerten." 

„Erst eine sicht- hör- und spürbare Wertschätzung der gesellschaftlichen Ortsförderung durch die Behörden und Gemeindeakteure gibt den Bewohnern das Gefühl, dass die Lebensqualität in der Gemeinde wirklich ernst genommen wird."

"Eine politisch getragene Koordination der gesellschaftlichen Ortsförderung ist für ein Umfeld mit Harmonie, Identifikation und Integration unumgänglich. Von einer solchen Visitenkarte können Wirtschaft und Bevölkerung stark profitieren.“ 

„Die Ortsförderung versucht anziehende Aufenthalts- und Begegnungsorte zu fördern, damit Anonymität und Verödungen in Quartieren und Strassenzügen verhindert und mit einem attraktiven Ortsbild die Aktivitäten der Bevölkerung in der eigenen Umgebung gesteigert werden können."  

„Der Begriff Geschmack als Vorliebe definiert, ist sicher ein persönliches Werturteil im ethisch-moralischen und sozialen Sinn. Doch bilden sich mit der Zeit in der breiten Bevölkerung allgemeingültige Standards für ein starkes Ambiente. Damit beeinflusst ein ausgeprägter Sinn für Ästhetik die Ausstrahlung und Wohnlichkeit einer Örtlichkeit ganz entscheidend."

„Mit der Ortsförderung gilt es das Lebenswerte zu erhalten bzw. zu fördern. Dazu gehören auch eine intakte Landschaft und Umwelt, welche aber auch eine spürbare Wertschöpfung erbringen müssen und nicht nur eine Parklandschaft zur individuellen Erholung bleiben dürfen, sonst müsste man dies finanziell entgelten."  

2.2 Die gesellschaftliche Ortsförderung bringt mehr Volksnähe in der Politik

"Eine sachbezogene Kommunikation ist die Voraussetzung für eine echte Zusammenarbeit und volkswirtschaftliches Denken. So muss die Bevölkerung zum Zusammengehen eingeladen und immer miteinbezogen werden. Dabei verstärkt eine echte Anerkennung der Freiwilligenarbeit auch Engagement, Identifikation und Stolz in der Bevölkerung. Eine Stelle der gesellschaftlichen Ortsförderung ist auch eine Plattform, wo sich Menschen jeglichen Alters und Vereine direkt in die Gemeindezukunft einbringen und mit ihr auseinandersetzen können.“  

"Es geht nicht um ein Einmischen bei den Akteuren, sondern um die Stärkung von Synergien. Eine organisierte, gesellschaftliche Ortsförderung bringt starke Bindungseffekte. Damit fühlen sich Menschen verstanden, sozial aufgehoben und auch emotional ernst genommen. Zusätzlich braucht es aber Vertrauen, Respekt, Wertschätzung, Freundlichkeit, Dienen und Anstand, um die dringenden Gegengewichte zu den zunehmenden Unverbindlichkeiten in unserer Gesellschaft zu schaffen.“ 

„Nur mit klaren „Aussensichten“ können wichtige Kriterien für die Ortsförderung ins richtige Licht gestellt und Partikularinteressen neutralisiert werden. Zentral müssen eine sachliche Information und Kommunikation mit belegten Fakten und Zahlen sein. Solange aber Eigennutz, trotz dauerdem Ruf nach Zusammenarbeit, durch verbändelte Platzhirsche und Interessenfilz alltäglich ist, gehören Blockaden in der Gemeindeentwicklung zum Alltag. Das Untersichbleibenwollen von Exponenten von Gemeinden mit dem Dünkel des Besserwissens, Besserkönnens und des Mehrbesserseins verhindert die dringend notwendige Öffnung für Fortschritte zugunsten aller Bevölkerungsschichten.“ 

„In der Ortsförderung haben verschiedene Werthaltungen Platz. Wutbürgerinnen mit ihren Einwänden entstehen aber nicht einfach, sondern werden durch Menschen gemacht. Mit diesem Unwort wird die Macht zementiert, indem Unangepasste gebrandmarkt, bzw. ausgegrenzt werden, damit "Seilschaften" ihre Interessen durchzuboxen können. Was fehlt, ist letzlich mehr Herz für die Bevölkerung!“

„Wirtschaftliche Organisationen, u.a. bäuerlichen Genossenschaften, sollten sich für öffentliche Infrastrukturbereiche und damit für die gesellschaftliche Ortsförderung und Bevölkerung auch finanziell engagieren, statt nur die eigenen (Immobilien)Profite zu maximieren und die entstehenden Folgekosten den Steuerzahlern zu überlassen." 

"Die gesellschaftliche Ortsförderung wird vielerorts stark vernachlässigt und ist auch vielfach inexistent. Die Erfahrung zeigt: Wer für die eigene Bevölkerung in der Innenpolitik versagt, kompensiert dies meistens in der Aussenpolitik mit der Tourismusförderung. Diese hat unverhältnismässig hohe Subventionen auf allen Ebenen im Vergleich zu ihrer jährlichen Wertschöpfung (CH: pro Jahr durchschnittlich 3%-Wertschöpfungsanteil und 4% der Arbeitsstellen) und bringt Profite für einige Dienstleister, nicht aber für die grosse Bevölkerungsmehrheit." 

"Die Ortsförderung darf nicht dem Diktat der Tourismusbranche ausgeliefert sein, denn eine Vermarktungsorganisation verfolgt andere Interessen. Eine Krämermentalität verstärkt die Situation zusätzlich. Es gibt aber Unternehmer, welche wegen der einschüchternden Meinungsdiktatur durch touristische Interessengruppen eine Geschäftsgefährdung befürchten und deshalb einfach schweigen bzw. nicht öffentlich zur gesellschaftlichen Ortsförderung stehen dürfen." 

„Worte können stärker als Taten sein. Eine kritische Presse muss der gesellschaftlichen Ortsförderung einen ebenso grossen Raum wie der Wirtschaftsförderung anbieten. Es braucht gleich lange Spiesse, denn eine gesellschaftliche Ortsförderung ist ebenso wichtig wie Wirtschaft und Tourismus!" 

„Solange eine gewisse, regionale „Monopolpresse“ nur eine Standortsentwicklung durch Gutmenschen, viel Eigenlob (um Abonnenten, Inserenten, eigenes Überleben zu sichern) und den Tourismus als zentralen Wirtschaftsmotor propagiert, verkennt sie volkswirtschaftlich-gesellschaftliche Tatsachen. Da zudem grossmehrheitlich nur die Äusserlichkeiten und Schönheiten einer Region im Zentrum stehen, wird durch mangelnde Substanz die Stärkung der inneren Lebensqualität vernachlässigt."  

2.3 Die gesellschaftliche Ortsförderung ermöglicht praxisnahe Entwicklungen 

„Eine Koordination der Ortsförderung für ein Wohlfühlambiente muss zentral bei den Behörden angesiedelt, professionell geführt, durch die Verwaltung gezielt unterstützt und in offizieller Zusammenarbeit mit einem Bevölkerungsbegleitverfahren umgesetzt werden. Die Aufgleisung der gesellschaftlichen Ortsförderung durch profitorientierte Organisationen bringt aus vielen Erfahrungen keine nachhaltigen Fortschritte.“  

„Die Ortsförderung hat einen höheren Stellenwert als die Besucherförderung und muss deshalb entsprechend finanziell unterstützt werden. Konsequente Leistungsvereinbarungen zwischen Behörden und mitarbeitenden Organisationen sind die Grundlagen für eine anerkennende Zusammenarbeit. Nur mit einem professionellen Controlling bleibt die Entwicklung für Wirtschaft und Bevölkerung transparent.“

"Das Vorgehen von Behörden, ohne bindende Zusammenarbeit die gesellschaftliche Ortsförderung einfach einem Verein ohne Vereinbarungen, Leistungsaufträge und garantierter Finanzunterstützung zu überlassen, ist völlig unprofessionell.  Aufwertungen in der Lebensqualität für die Bevölkerung durch eine offizielle Ortsförderungsstelle sollten mit einem jährlichen Minimalbetrag von Fr. 2.-- pro Einwohner im Gemeindebudget ausgewiesen sein."

"Wo wenig gegeben wird, kann nicht Vieles erwartet werden! Innovation setzt immer harte Arbeit voraus, spielt aber bei der Entwicklung von starken Standortmarken für Produkte und Dienstleistungen und damit für die Attraktivität einer Gemeinde eine entscheidende Rolle. Es sollte auch naheliegend sein, dass bevor vermarktet und verkauft wird, starke Angebote in allen Bereichen für alle Bevölkerungskreise vorhanden sein müssen. Deshalb ist in wirtschaftlich-gesellschaftlich erfolgreichen Gemeinden die koordinierte Ortsförderung zentral und auch eine Chefsache!" 

„Eine Unterordnung zugunsten einer gemeinsamen Sache ist ein Beitrag zur Harmonie zwischen den Akteuren einer Gemeinde, was aber auch echte, gegenseitige Wertschätzung voraussetzt. Dazu braucht es mehr Demut, also ein Dienen und nicht individuelles oder vereinsmässiges Machtstreben mit Ausgrenzungen von Menschen und Organisationen.“ 

„Es dürfen durch bestimmte Organisationen und Personen keine Parallelstrukturen entstehen, d.h. die Kräfte müssen für das Gemeinwohl der Bevölkerung einheitlich gebündelt werden. Damit wird das Wohlfühlambiente gestärkt, was Engagement und Aktivitäten steigert und eine fortschrittliche Lebenskultur fördert." 

„Für positive Entwicklungen braucht es eine weitsichtige Ermöglichungspolitik! Nur eine klare Aufgabentrennung zwischen der Ortsförderung für die Lebensqualität der Bewohner und der profitorientierten Ortsvermarktung für Besucher, macht Kräfte frei für transparente und erfolgreiche Entwicklungen.“

"Der Zustand der koordinierten, gesellschaftlichen Ortsförderung für die eigene Bevölkerung ist vielfach das Spiegelbild der Rangierung der Gemeinde in der kantonalen Steuerstatistik. Wenn man zu den kantonalen „Steuerhöllen“ gehört, sollte man wenigsten aus dem hohen Substrat eine attraktive Lebensqualität mit Substanz für die Bevölkerung bieten können und nicht durch zunehmende Gebühren die Belastungen noch erhöhen."  

"Voraussehen, Vorausdenken, Vorausgehen sind zentrale Hauptaktivitäten von Behörden und Verwaltung. Solange eine Gemeindeführung, aus Angst vor zu vielen Mängeln, sich mit der gesellschaftlichen Ortsförderung nicht intensiv auseinandersetzt, wird die Lebensqualität in der Bevölkerung nur herbei- und schöngeredet und damit auch dringende Reformen ausgeblendet bzw. verhindert!" 

Fazit

Beurteilen Sie nun den Ist-Zustand in Ihrer Gemeinde. Listen Sie die positiven und negativen Situationen an Hand der obigen Aussagen auf und leiten Sie ein Feedback (auch mit Fotos) den Behörden weiter, damit eine eindrückliche Vorzeigegemeinde entstehen kann. 

Umsetzung

3. UMSETZUNGEN

Für Ambiente, Ausstrahlung und Attraktivität einer Ortschaft sollte der Fokus vor allem auf Natur-/Ortsbild, Einrichtungen/Infrastrukturen, Zusammenleben/Zusammenarbeit (Vereins-/Freiwilligen-, Familien-, Jugend-, Altersarbeit) Kultur/Bewegung und Kommunikation/Information gelegt werden. Ziel dieser Zusammenstellung ist es für die örtliche Lebensqualität angepasste Mittel einzusetzen und mit den Referenzgemeinden Kontakt aufnehmen zu können. Die Verantwortung dazu liegt bei der Gemeindeführung oder bei einer durch sie offiziell eingesetzte Organisation.

Fazit

Eine koordinierte Ortsförderung ermöglicht die Lebensqualität und den Zusammenhalt in der Bevölkerung einer Gemeinde spürbar zu stärken. Die obige Zusammenstellung ist nicht für Tourismusorganisationen gedacht! Trotzdem ist zu befürchten, dass sich diese als "Trittbrettfahrer" und "Rosinenpicker" mit den Themen der Ortsförderung schmücken, statt ihre Kernaufgaben als wirtschafticher Dienstleister in der Ortsvermarktung kompetent und erfolgreich zu lösen. /gofteam 6.21

Controlling

4. CONTROLLING  

Eine Analyse auf den Grundlagen von bekannten Ortsförderungsorganisationen soll ein klares Bild zur gesellschaftlichen Lebens- und Aufenthaltsqualität bieten. Dadurch können wichtige Entscheidungen für zukunftsweisende Entwicklungen getroffen werden.  

Gemeinde/Stadt:…………………………………………….                                           

Fragen mit Ja oder Nein beantworten:                                                                                                                                                                                   

1.  Besteht eine offizielle Ortsförderungsorganisation für die gesellschaftliche

    Lebens-/Aufenthaltsqualität und für die Identifikation mit der Örtlichkeit, Bevölkerung

    und den Behörden?  

2. Ist die gesellschaftliche Ortsförderung eine

    -selbsttragende Dachorganisation für Bewohner, Vereine, Arbeit, Freizeit und Besucher  

     -oder ein selbstständiger Organisation für die Bewohner     

                                                   

     -oder eine offizielle Organisation/Stelle der Gemeindeorganisation    

3. Gibt es ein Zusammenarbeitskonzept mit Unterstützung und Beratung zwischen der

    Ortsförderungsorganisation und den Gemeindebehörden? 

4. Besteht eine offizielle Unterstützung der gesellschaftlichen Ortsförderung über das

     jährliche Gemeindebudget (mindestens Fr. 2.--pro Einwohner/Jahr)?

5. Befasst sich die Ortsförderung mit gesellschaftlichen Optimierungen in den Bereichen

    Natur und Ortsbild – Einrichtungen und Infrastrukturen – Kultur/Sport und Veranstaltungen –

    Zusammenarbeit und Vereinigungen – Kommunikation und Information 

6. Gibt es eine Ansprech-/Auskunftsstelle oder ein Info-/Besuchsraum der gesellschaftlichen

     Ortsförderung für alle Gemeindebewohner? 

7. Hat die Ortsförderung ein professionelles Führungs-/Organisationskonzept für die

    Zusammenarbeit und die Aufgabenverteilung mit Leistungsvereinbarungen und Controlling?

8. Besteht ein transparentes Pflichtenheft für die gesellschaftliche Ortsförderung?

9 Gibt es ein Jahresprogramm der gesellschaftlichen Ortsförderung mit Berücksichtigung der

   Gemeinde-Leitbilder, einer mittel-/langfristigen Planung und einer Prioritätensetzung?

10. Werden die Gemeindeakteure durch die gesellschaftliche Ortsförderung untereinander

      vernetzt und die Zusammenarbeit koordiniert?

11. Wird die Bevölkerung zur Mitarbeit in der gesellschaftlichen Ortsförderung animiert?

12. Können alle Organisationen ihre Projekte bei der Ortsförderungsstelle anmelden, damit

      sie unterstützt werden können?

13. Werden zur Optimierung der gesellschaftlichen Ortsförderung regelmässig Bevölkerungs-

      umfragen durchgeführt?

14. Ist die gesellschaftliche Ortsförderung konsequent auf alle Volks-/Altersschichten und Gemeindegebiete

      ausgerichtet?

15. Werden die Projektumsetzungen der gesellschaftlichen Ortsförderung unter den

      verschiedenen Gemeindeakteuren koordiniert und aufgeteilt?

16. Gibt es besondere Veranstaltungen der gesellschaftlichen Ortsförderung?

17. Werden Führungen oder "Tage der offenen Türe" für die Bevölkerung bei verschiedenen

      Gemeindestellen und Unternehmen angeboten? 

18. Wird die gesellschaftliche Ortsförderung in der Gemeinde durch die Behörden offiziell anerkannt

      und geschätzt?

19. Erhält die gesellschaftliche Ortsförderung durch die öffentlichen Medien regelmässige

      Unterstützung?

20. Gibt es eine jährliche Auszeichnung für Einzelpersonen, Vereine und Organisationen

       für nachhaltige Beiträge zur gesellschaftlichen Ortsförderung?

 

 

Resultat:        ….x Ja      ....x Nein

 

Bewertung:  Ja: 17-20 ausgezeichnet; 13-16 gut: 10-12 genügend; 6-9 ungenügend; 1-5 schwach                                                                           

Fazit

5. Zusammenfassung  

5.1 Die Bedeutung der gesellschaftlichen Ortsförderung

Es geht vor allem um eine ganzheitliche und nachhaltige Optimierung aller Ortschaftqualitäten – insbesondere der Aufenthalts- und Lebensqualität – für die Bevölkerung auf dem ganzen Gemeindegebiet. Neben der notwendigen Wirtschaftsförderung mit ihren messbaren und „harten“ Faktoren, berücksichtigt die gesellschaftliche Ortsförderung viele „weiche“ Kriterien, welche das Wohlgefühl der Menschen stark beeinflussen.

5.2 Die Ziele der gesellschaftlichen Ortsförderung

Wirtschaft und Gesellschaft müssen im Zentrum der Ortsentwicklung stehen und der Fokus muss auf alle entscheidenden Faktoren gerichtet sein. Für die gesellschaftliche Ortsförderung, als wichtiges Standbein der Ortschaftentwicklung, geht es um eine ausgewogene Steigerung der gesellschaftlichen Wertschöpfung, damit für die Bewohner ein attraktiver Lebensraum entstehen kann. Wertschätzung gegenüber allen Institutionen, Organisationen und der Bevölkerung ist aber auf jeden Fall die Grundvoraussetzung für die positive Entwicklung einer Gemeinde.

5.3 Die Hauptvoraussetzung für die gesellschaftliche Ortsförderung

Ortsförderung ist an sich eine hochpolitische Angelegenheit - aber niemals ein parteipolitisches Thema – und muss für eine nachhaltige Konstanz durch die Behörden anerkannt und gezielt geführt werden. Externe Organisationen für die Ortsförderung haben nur genügende Durchschlagskraft, wenn sie mit Vereinbarungen die entsprechenden Kompetenzen von der Gemeindeführung erhalten und der finanzielle Aufwand der gesellschaftlichen Ortsförderung in der Jahresrechnung der Gemeinde ausgewiesen wird.

5.4 Neue Ideen zur gesellschaftlichen Ortsförderung

In den Themenbereichen haben sich neu bestimmte Schwerpunkte, wie die Entwicklung und Führung von Standortmarken, Schaffung von „Business Improvement Districts“ (Regionen für Unternehmensverbesserung und Finanzierungen durch private Organisationen) und Weiterentwicklung der bestehenden Ortsförderungsinstitutionen zu umfassenden Organisationsstrukturen, herauskristallisiert, was neue Aufgabenbereiche und Beratungsschwerpunkte entstehen lässt.

5.5 Der Ausbau der gesellschaftlichen Ortsförderung

Wichtig ist eine interdisziplinäre und ausgewogene Entwicklung der Gemeinde bzw. Region mit eingebrachten „Innensichten“ (Selbstbild) durch die Bevölkerung und „Aussensichten“ (Fremdbild) durch die umliegenden Gemeinden und Institutionen. Dabei spielt die Entwicklung von starken Standortmarken für Produkte und Dienstleistungen, die von allen Interessengruppen in der Gemeinde bzw. Region mitgetragen werden müssen, eine entscheidende Rolle.

5.6 Chancen der gesellschaftlichen Ortsförderung  

Die Ortsförderung muss vernetzt und interdisziplinär aufgebaut sein. Dies bedingt, dass Partikularinteressen unter einer einheitlichen Führung keinen Vorrang haben dürfen. Die Bevölkerung muss von Anfang an in den Entwicklungsprozess durch Umfragen, offizielle Ortsförderungsveranstaltungen und Selbstengagement eingebunden sein. Eine gezielte und erfolgreiche Zusammenarbeit aller lokalen bzw. regionalen Interessengruppen mit klar definierten Kompetenzen braucht aber Leistungsaufträge und Leistungsvereinbarungen.

5.7 Die Zukunft der gesellschaftlichen Ortsförderung 

Immer mehr Gemeinden befassen sich mit einer professionellen, gesellschaftlichen Ortsförderung. Gegenüber den Anfängen hat sich die Richtung insoweit geändert, dass heute eine ganzheitliche Sicht der Entwicklung mit vernetzten Inhalten im Zentrum steht und nicht nur ein klassisches Standortmarketing mit den Schwerpunkten Kommunikation, Vermarktung und Information. Nur so kann ein gemeinsames Dach für eine nachhaltige Ortschaftsentwicklung für die Zufriedenheit der Bevölkerung entstehen. /gofch 1.20

Alle Hände rein
bottom of page