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Bergsteiger auf dem Gipfel

Mittel

Die gesellschaftliche Ortsförderung erhöht das Vertrauen in der Bevölkerung.

Eine Koordination der gesellschaftlichen Ortsförderung für ein Wohlfühlambiente muss zentral bei den Behörden oder einer offiziellen Organisation angesiedelt, professionell geführt, durch Behörden/Verwaltung gezielt unterstützt und in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung umgesetzt werden. 

-Ziele der gesellschaftlichen Ortsförderung                                        
-Bereiche der gesellschaftliche Ortsförderung                                   
-Mittel der gesellschaftlichen Ortsförderung  

Erfolgreiche Entwicklungen basieren auf einer gleichwertigen Wirtschafts- und  Gesellschaftsförderung. 

Die gesellschaftliche Ortsförderung ist ein zentraler Bereich jeder Gemeindeführung, denn es geht einerseits um die Lebensqualität der Bevölkerung und anderseits um Attraktivität und Wertschöpfung der Gemeinde. Mit einer geplanten Koordination von entscheidenden Lebensbereichen soll der Austausch zwischen Behörden/Verwaltung und der Bevölkerung aktiviert und ein gemeinsamer Weg über Parteien, Einzelpersonen und Interessengruppen hinweg beschritten werden.

Ansicht der Altstadt

Interview

Die grossen Chancen einer gesellschaftlichen Ortsförderung, die wenig mit Tourismus zu tun hat!

Autor: Thomas Egger M.Sc. 

Seit über 30 Jahren aktiv, Inhaber der Beratungsfirma EGGER & PARTNER mit über 400 Beratungen und Aufträge für Ortsförderungsprojekte im deutschsprachigen, europäischen Raum.

 

In der gesellschaftlichen Ortsförderung geht es vor allem um die Stärkung der Lebens-, Identität- und Aufenthaltsqualität der Einwohner von Gemeinden und Städten.  Die Hauptbereiche sind: Landschafts- und Ortsbild  -  Einrichtungen und Infrastrukturen  -  Kultur/Sport und Veranstaltungen  -  Vereinsaktivitäten und Zusammenarbeit  -  Kommunikation und Information. Hauptverantwortlich für die Umsetzungen sind die Gemeindebehörden in Zusammenarbeit mit einer einer speziellen Organisation oder Gemeindestelle und der Bevölkerung. Die Mittel für eine erfolgreiche, gesellschaftlchen Ortsförderung sind: Leitbilder, Miteinanderreden, Zusammenarbeit und Vernehmlassung/Mitbestimmungsmöglichkeiten aller Akteure.

 

1. OF: Welche Bedeutung hat für Sie die gesellschaftliche Ortsförderung für Gemeindeentwicklungen?

 

Es geht vor allem um eine ganzheitliche und nachhaltige Optimierung der Örtlichkeit, insbesondere der Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bevölkerung auf dem ganzen Gemeindegebiet. Neben der notwendigen Wirtschaftsförderung mit ihren messbaren und „harten“ Faktoren, berücksichtigt die gesellschaftliche Ortsförderung auch nicht messbare, „weiche“ Kriterien, welche das Wohl- und Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen stark beeinflussen.

 

2. OF: Was sind die wichtigsten Ziele in der gesellschaftlichen Ortsförderung?

 

Wirtschaft und Gesellschaft müssen im Zentrum der Ortsentwicklung stehen und der Fokus muss auf entscheidende Faktoren gerichtet sein. Letztlich geht es bei der gesellschaftlichen Ortsförderung um eine ausgewogene Steigerung der Attraktivität des Lebensraumes für die Bevölkerung. Wertschätzung gegenüber allen Institutionen, Organisationen und der Bevölkerung sind aber auf jeden Fall die Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung.  

 

3. OF: Wo steht die Gemeindeentwicklung heute im deutschsprachigen Europa?

 

Immer mehr Gemeinden befassen sich mit einer gesellschaftlichen Ortsförderung und dies zusammen mit der Bevölkerung. Gegenüber den Anfängen hat sich die Richtung insoweit geändert, dass heute eine ganzheitliche Sicht der Entwicklung mit vernetzten Inhalten im Zentrum steht und nicht nur die Schwerpunkte Kommunikation, Information und Vermarktung. Nur so kann ein gemeinsames Dach für eine nachhaltige Ortschaftsentwicklung zur Zufriedenheit aller Bewohner entstehen.

 

4. OF: Gibt es neue Ideen für die Ortschaftsentwicklung?

 

Wichtig ist eine interdisziplinäre und ausgewogene Entwicklung der Gemeinde bzw. Region mit eingebrachten „Innensichten“ (Selbstbilder) durch die Bevölkerung und „Aussensichten“ (Fremdbilder) durch die umliegenden Gemeinden und Institutionen. Dabei spielt die Entwicklung von starken Standortmarken und Alleinstellungsmerkmalen eine entscheidende Rolle.

 

5. OF: Welche Modelle für eine offiziell koordinierte Ortsförderung haben sich vor allem bewährt? 

 

Gesellschaftliche Ortsförderung ist an sich eine hochpolitische - aber niemals eine parteipolitische Angelegenheit – und muss für eine nachhaltige Konstanz durch die Behörden professionell geführt und durch die Verwaltung gezielt unterstützt werden. Externe Organisationen für die gesellschaftliche Ortsförderung haben nur dann genügend Durchschlagskraft, wenn sie mit Vereinbarungen und Leistungsaufträgen die entsprechenden Kompetenzen von der Gemeinde erhalten und die finanzielle Unterstützung in der Jahresrechnung ausgewiesen wird.

 

6. OF: Wie hat sich die Arbeit mit der Gemeindeentwicklung in den letzten Jahren für Ihr Unternehmen entwickelt?

 

Die Themenbereiche sind gleich geblieben, jedoch haben sich bestimmte Schwerpunkte, wie die Entwicklung und Führung von Standortmarken, die Schaffung von „Business Improvement Districts“ (Regionen für Unternehmensverbesserungen mit Finanzierungen durch private Organisationen) und die Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Ortsförderung zu umfassenden Organisationsstrukturen, herauskristallisiert. Durch diese ganzheitliche Sicht entstanden neue Aufgabenbereiche und Beratungsschwerpunkte.

 

7. OF: Was möchten Sie zusätzlich zum Thema gesellschaftlichen Ortsförderung noch anbringen?

 

Die gesellschaftliche Ortsförderung muss vernetzt aufgebaut sein. Dies bedingt, dass Partikularinteressen unter einer einheitlichen Führung keinen Vorrang haben dürfen. Es sollten durch bestimmte Personen und Organisationen keine Parallelstrukturen entstehen, d.h. die Kräfte müssen für das Gemeinwohl einheitlich gebündelt werden. Für den nötigen Bekannheitsgrad muss die Bevölkerung am Entwicklungsprozess durch Umfragen, Vernehmlassungen, spezielle Ortsförderungsveranstaltungen, Faktenchecks, Jahres-Auszeichnungen für Ortsförderungsbeiträge und regelmässige Medienartikel eingebunden werden. /25.12.16

 

Thomas EGGER, M.Sc.  GF der EGGER & PARTNER  Keimlgutgasse 11m 4040 Linz / ÖSTERRREICH

Tel.: 0043/732/716 811-0     Mobil: 0043/664/22 31 770   e-mail: egger@partner.co.at    www.egger-partner.at

Interview

Beromünster, eine Vorzeigemeinde der gesellschaftlichen Ortsförderung

"Wir haben kein Wunschkonzert, aber ...." 

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Autor: André Zihlmann, ehemaliger Gemeindepräsident und Begründer der koordinierten, gesellschaftlichen Ortsförderung***

 

 

1. OF: Wie hat sich die Region seit der Einführung der gesellschaftlichen Ortsförderung entwickelt?

 

Beromünster hat sich in den vergangenen 12 Jahren stark entwickelt. Aus vier autonomen Gemeinden (Beromünster, Gunzwil, Neudorf, Schwarzenbach) ist die Gemeinde Beromünster mit 6519 Einwohnern entstanden. Im Jahre 2005 wurde der Verein Ortsmarketing Beromünster gegründet und es gelang ihm, mitten in der Zeit der Gemeindezusammenschlüsse, mit Projekten den Zusammenhang innerhalb der Ortsteile zu stärken und so eine gemeinsame Identität zu fördern. Unsere Organisation arbeitet für die Zukunft: Sie ist Trägerin des Bundesprojektes „periurban“. Dieses will die Identität der Ortsteile und das Zusammenleben mittels einer breit definierten Kultur fördern. Beromünster, im steuerlichen Mittelfeld des Kantons Luzern, profitiert von der Ortsförderung enorm. Die Gemeinde unterstützt mit allen möglichen Mitteln zukünftige Herausforderungen. Die sehr gut vernetzte Ortförderung koordiniert Gruppierungen, Vereine und kantonale Institutionen und trägt damit auch zur überregionalen Wahrnehmung bei. Niemand möchte heute diese Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger mehr missen.

 

2. OF: Was sind die wichtigsten Ziele in der gesellschaftlichen Ortsförderung?

Unser oberstes Ziel ist seit Anfang die Bürgernähe und für die BürgerInnen da sein. Dazu braucht es klar definierte Wege und eine gute Kommunikation auf breiter Ebene, damit stets neue Meilensteine erreicht werden können.  

 

3. OF: Welche Errungenschaften in der Gemeinde gehen auf die Ortförderung zurück?

Der Verein Ortsmarketing hat Strukturen geschaffen für eine unkomplizierte Umsetzung von Projekten: Jeder Einwohner, der eine gute Idee hat, wird durch die Geschäftsstelle unterstützt und vernetzt. Wir haben natürlich kein Wunschkonzert, aber wir können Projekte und Ideen „zum Fliegen“ verhelfen. Im Jahre 2016 wurde die erste Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Verein Ortsmarketing unterzeichnet. Die jährlich zu treffenden Zielvereinbarungen schaffen zusätzlich Klarheit. Sie dienen als Kontrollinstrument und machen gleichzeitig den Leistungsausweis des Vereins noch deutlicher sichtbar. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch das Engagement vieler Freiwilliger, denn in Beromünster sind zeitweise bis zu 100 Leute in verschiedenen Bereichen und Projekten in der Ortsförderung involviert. Zudem erhalten wir regelmässig eine Plattform in der Lokalzeitung "Anzeiger Michelsamt" für aktuelle Informationen. Die gesellschaftliche Ortsförderung hat sich als feste Institution in der Gemeinde etabliert. Wir haben auch eine 50%-Geschäftsstelle, welche sich an zentraler Lage mitten im Flecken befindet. 

 

4. OF: Gibt es neue Entwicklungsideen Ihrer Region?

Beromünster will als Wohngemeinde ein interessanter, lebendiger Flecken sein. Für uns ist es enorm wichtig die Wohnqualität zu erhalten, sich in Energiefragen zu positionieren, das „Projekt Regionale Entwicklung“ umzusetzen und eine Anlaufstelle für gute und innovative Projekte zu sein. Visionen sind: eine intakte Landschaft, menschengerechte Landwirtschaft, Entlastungsstrassen und das Label Energiestadt. Die Ortsteile (Neudorf, Gunzwil, Schwarzenbach) werden ebenso gefördert wie das Zentrum, indem die vielen Angebote auch vernetzt auf eine gemeinsame Plattform gebracht werden.

 

5. OF: Wie hat sich die offiziellen Koordinationsstelle für die Zusammenarbeit mit den Behörden bewährt?

Die Behörden wissen um die gute Arbeit im Ortsmarketing. Es finden regelmässig Informationstreffen statt. Sie unterstützen diese Arbeit auch stark finanziell, was auch an der Budget-Gemeindeversammlung den Bürgern zur Genehmigung vorgelegt wird. Die jährlich neu definierte Leistungsvereinbarung (Unterstützung mit rund 25 Steuerfranken pro Einwohner) zwischen der Gemeinde und dem Ortsmarketing ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. Unser Erfolg basiert auf einer breitabgestützten Entwicklungsstrategie, professionellen Strukturen und klar festgelegten Aufgaben mittels Leistungsvereinbarungen. Die gegenseitige Wertschätzung spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn man versteht sich nicht als Konkurrent sondern als Partner. 

 

6. OF: Was möchten Sie zusätzlich noch zur Ortsförderung anbringen?

Wir unterstützen auch die Bemühungen der Wirte und der KMU's in ihrem Bestreben attraktiv zu bleiben. Zusätzlich wollen wir die Markenentwicklung forcieren. Marken erhalten zunehmende Bedeutung in unserer Gesellschaft, denn sie schaffen Orientierung nach innen und nach aussen. Durch Abgrenzung heben sich Marken heraus, fördern Begehrlichkeiten, werden relevant und bauen dadurch Wertschätzung auf. Diese Tatsachen machen eine Destination wahrnehmbar und die Produkte dazu liefern den Beweis. Dies gilt intern wie extern konsequent zu kommunizieren. /of 8.2018

***siehe www.5-sterne-region.ch                                                           

Alle Hände rein

BEVÖLKERUNGSUMFRAGE zur Lebensqualität

Ausgewogene Befragungen sind das beste Mittel um eine Ausgangslage zu eruieren, damit ohne Partikularinteressen die Meinung der Bevölkerung in den Mittelpunkt gestellt werden kann.  

1. Die Attraktivität

1.1 Die Einschätzung der Anziehungskraft der Ortschaft

            

Welche Eigenschaften treffen auf ………………........      (Gemeinde) zu? 

Bewerten Sie die aktuelle Situation mit den Noten (auch Halbnoten) zwischen 1-6.

Fazit

Beurteilen Sie nun den Ist-Zustand in Ihrer Gemeinde. Listen Sie die positiven und negativen Situationen an Hand der obigen Aussagen auf und leiten Sie das Feedback (auch mit Fotos) den Behörden weiter, damit mit der Lebensqualität der Bevölkerung eine eindrückliche Vorzeigegemeinde entstehen kann. /gofch 9.23

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